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Studenten wollen Theater-Flatrate neu verhandeln

Studenten wollen Theater-Flatrate neu verhandeln
Foto:  Thomas M. Jauk

Flugblätter auf dem Campus haben die Diskussion wieder entfacht. Seit Beginn des Semesters können 5000 Studenten kostenlos ins Theater, die Universität ist jedoch außen vor. Einige Uni-Studenten wollen das nun ändern.


Einige Studenten der Universität Potsdam wollen die sogenannte Theater-Flatrate mit dem Hans-Otto-Theater neu verhandeln. In der vergangenen Woche sind auf dem Campus Flugblätter mit der Überschrift „Kostenlos ins Theater? – Asta sagt nein.“ aufgetaucht und haben eine rege Diskussion ausgelöst.

Seit Oktober können 5000 Studenten der Filmuniversität und der Fachhochschule Potsdam für eine Pauschale von einem Euro so oft sie möchten Vorstellungen des Hans-Otto-Theaters besuchen, wenn sie sich vorher angemeldet haben. Für 20 000 Studenten der Uni Potsdam gilt das nicht. Der Grund: Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Uni Potsdam hatte das Angebot abgelehnt.

Flatrate „begrenzter Erfolg“

Aus Sicht von Björn Achenbach, Sprecher des Hans-Otto-Theaters, ist die Flatrate bisher gut angelaufen. In den ersten sechs Wochen haben sich 314 Studenten für die Vorstellungen angemeldet und letztlich 100 besucht. Achenbach gibt allerdings zu, dass die Flatrate ohne die größte Hochschule der Stadt „nur ein begrenzter Erfolg“ werden könne.

Das Hans-Otto-Theater in der Potsdamer Schiffbauergasse
Das Hans-Otto-Theater in der Potsdamer Schiffbauergasse. Quelle: dieterleistner@aol.com

Vor allem Mitglieder der Potsdamer Juso-Hochschulgruppe setzen sich nun dafür ein, die Theaterflatrate für Uni-Studenten im Asta erneut zu thematisieren. „Es ist sehr schade, dass den Uni-Studierenden die Chance auf kostenlose Theaterbesuche genommen wurde“, sagt Kilian Binder, Mitglied der Juso-Hochschulgruppe. Viele der Erstsemestler wüssten gar nichts von der Möglichkeit des günstigen Theaterbesuchs, da die Verhandlungen schon vor Beginn des Wintersemesters beendet waren.

Michał Łuszczynski, Campuspolitik-Referent des Asta, erklärt die Entscheidung vom Sommer: Im Asta herrsche generelle Skepsis gegenüber der Flatrate, weil die 20 000 Studenten eine große Subvention für das Theater bedeuten würden, denn pro Student erhält das Theater einen Euro im Semester. Unabhängig davon, ob der Weg ins Theater führt. „Wenn wir schon Kooperationen eingehen, dann lieber mit Einrichtungen, die auch tatsächlich von Studierenden besucht werden“, sagt Łuszczynski.

Außerdem sei der Asta nicht mit den Konditionen zufrieden gewesen. Łuszczynski befürchtet, dass für die Studenten nur Restplätze im Theater übrig bleiben würden, weil mit der Flatrate keine langfristigen Reservierungen möglich sind.

Unterfinanziertes Theater

Björn Achenbach weist den Vorwurf zurück. Er sieht in der Theater-Flatrate keine Subvention, sondern eher ein kulturpolitisches Projekt. „Wir möchten junge Leute ins Theater holen und den Standort Schiffbauergasse stärken“, sagt er. Das Theater sei finanziell nicht auf Rosen gebettet und die Studenten würden auch keine Restplätze bekommen, sondern reguläre Karten.

Das Flatrate-Prinzip sei bereits in vielen anderen Uni-Städten erfolgreich umgesetzt worden. Wo genau das zusätzliche Geld eingesetzt wird, das durch die Flatrate gewonnen wird, konnte Achenbach nicht sagen.

Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten

Der Asta ist grundsätzlich bereit, erneut über die Theater-Flatrate zu verhandeln. „Wir sind nicht pauschal dagegen“, sagt Łuszczynski. Auch das Hans-Otto-Theater signalisiert Gesprächsbereitschaft. Nach bisherigem Plan soll die Kooperation mit der Film-Uni und der Fachhochschule im März 2019 ausgewertet werden. Dann soll darüber entschieden werden, ob die Flatrate im Wintersemester 2019/20 fortgesetzt wird.

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