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SOS – von der Uni abgelehnt: Last-Minute-Ideen für ein Gap Year

SOS – von der Uni abgelehnt: Last-Minute-Ideen für ein Gap Year
Foto: Unsplash/Rendy Novantino

Freiwilligendienst, Auslandsjahr oder Working Holidays: Ein Gap Year nach dem Abschluss ist schon lange nichts Untypisches mehr. Doch was, wenn das gar nicht geplant war? In der Regel sollte so ein Jahr schließlich gut vorbereitet sein. Diese fünf Last-Minute-Möglichkeiten gibt es dennoch.


1. Hilfe mit verkürzten Freiwilligendiensten leisten

Häufig dauern Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) zwölf Monate. Was die wenigsten wissen: Das ist keine Pflicht. Die Mindestdauer beträgt gerade mal sechs Monate. Auch das Startdatum ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, womit ein spontaner Freiwilligendienst rechtlich gesehen kein Problem ist. Viel wichtiger ist es, eine individuell passende Trägerstelle zu finden, denn ein FSJ oder BFD ist häufig harte Arbeit für wenig Geld. In der Regel erhalten Freiwillige monatlich nur 250 bis 350 Euro für eine Vollzeitstelle. Der Vorteil ist allerdings, dass man so eine Branche ganz ungeschönt kennenlernen kann. Die gesammelten Erfahrungen können helfen zu entscheiden, welchen beruflichen Weg man im Anschluss wirklich einschlagen möchte. Bei einer Bewerbung kann ein Freiwilligendienst im Lebenslauf dann gegebenenfalls sogar die Jobchancen erweitern und einen guten Eindruck vermitteln.

MADS-Tipp: Auf bundes-freiwilligendienst.de gibt es Stellenportale, in denen noch unbesetzte BFD- und FSJ-Stellen aufgeführt sind. Ein Blick kann sich für ein spontanes Gap Year definitiv lohnen.

Foto: Franziska Gabbert/dpa-mag

2. Pflegerin, Journalist, Filmemacherin: Mit Schnupperpraktika Berufe ausprobieren

Ob irgendwas mit Medien, etwas Medizinisches oder etwas Soziales: Um einen Beruf oder mehrere Berufe auszuprobieren, eignet sich ein sogenanntes Schnupperpraktikum. Das dauert in der Regel zwischen zwei und sechs Wochen und verlangt keine berufsspezifischen Vorkenntnisse. Eines oder mehrere dieser Praktika zu absolvieren – optimalerweise auch in verschiedenen Branchen – kann helfen, Skills zu entwickeln und eigene Interessen besser kennenzulernen. Ob die Arbeit dabei bezahlt wird, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. So müssen Praktika, die der Orientierung dienen und weniger als drei Monate dauern, gesetzlich nicht vergütet werden. 

Wer es nach dem Gap Year noch mal an der Uni probieren will, sollte sich schon einmal informieren, ob es in dem Studiengang Vor- oder Zwischenpraktika gibt, die absolviert werden müssen. Diese können in der Regel nämlich auch aus der Vergangenheit angerechnet werden. Und noch ein Rat für Interessierte: Nicht alle Unternehmen schreiben ihre Praktikumsstellen in einer digitalen Jobbörse aus. Manchmal ist es auch lohnend, eine Initiativbewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf zu versenden.

MADS-Tipp: Weitere Infos, wie zum Beispiel Dinge, die beim Unterschreiben des Praktikumsvertrages beachtet werden sollten oder was in so einem Vertrag überhaupt drin steht, hält die Bundesagentur für Arbeit unter arbeitsagentur.de/bildung/zwischenzeit/praktikum-machen bereit. Für diejenigen, die noch kein spezielles Unternehmen für eine Hospitanz im Auge haben, gibt es dort auch ein stetig aktualisiertes Stellenportal.

3. Mit Jobben Geld verdienen oder Ehrenamtsarbeit ausprobieren

Ein spontanes Gap Year kann auch dazu genutzt werden, sich für diese Zeit finanziell unabhängig zu machen oder sich sogar ein kleines Polster für die Zukunft aufzubauen. Dazu eignet sich prinzipiell jedes Anstellungsverhältnis – also vom Minijob bis zur Vollzeitstelle. Besonders beliebt bei Jobbern sind die Gastro-, Kultur- und Einzelhandelsszene. So werden in Cafés und Bars, im Kino oder in Museen sowie in diversen Geschäften immer wieder händeringend Arbeitskräfte gesucht. Anders als bei der Anstellung in Sportvereinen oder im Fitnessstudio, bei der häufig ein Erste-Hilfe-Schein und manchmal auch ein Trainerschein Voraussetzung sind, sind bei diesen Jobs kaum Vorkenntnisse notwendig. Alles in allem prägt Arbeit in jedem Fall die Persönlichkeit. So wird bei Antreten eines Jobs Verbindlichkeit, Disziplin und Verantwortungsbewusstsein erwartet.

Viele Cafés, Bars oder Restaurants suchen immer nach helfenden Händen. Foto: Brooke Cagle/Unsplash

Für Menschen, bei denen das Finanzielle weniger eine Rolle spielt, ist auch Ehrenamtsarbeit empfehlenswert. Diese wird trotz ihres Namens häufig mit einem geringen Taschengeld entlohnt und genießt noch dazu ein hohes gesellschaftliches Ansehen.

MADS-Tipp: Wer nicht gerade einen Ausdruck oder ein Werbeplakat für freie Arbeitsstellen gesehen hat, kann einerseits einfach mal in Bars, Restaurants und Kinos nachfragen oder andererseits Jobbörsen im Internet nutzen. Ob Stepstone, Jobninja oder Stellenanzeigen – die Auswahl an Portalen ist groß. Empfehlenswert ist auch hier die Jobbörse der Agentur für Arbeit auf arbeitsagentur.de/jobsuche. Diverse Filteroptionen erleichtern die Anwendung.

4. Die Schönheit Europas entdecken: Work and Travel in der EU

Work and Travel hört man häufig in der Verbindung mit Zielen wie Neuseeland oder Australien. Das ist aber genauso gut in der EU möglich. Der Vorteil: Man spart sich die Zeit, ein Visum, also eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, zu beantragen. Work and Travel ist – wie der Name schon sagt – nichts anderes als Arbeiten und Reisen. Die Inseln Spaniens, die Küche Italiens, die Partys Kroatiens, die Natur Schwedens und viel mehr gibt es in Europa zu entdecken. Innerhalb der EU kann jede Person, die aus einem Mitgliedsstaat kommt, kurzfristig arbeiten und wohnen, wo sie will. Eine zusätzliche Genehmigung ist nicht notwendig. Erst nach einer Aufenthaltszeit von mehr als drei Monaten an einem Ort besteht eine Meldepflicht. 

Die Natur Schwedens bietet schöne Ausblicke. Foto: Jon Flobrant/Unsplash

MADS-Tipp: Um sich über die Work-and-Travel-Möglichkeiten in Europa zu informieren, bieten verschiedene Vermittlungsorganisationen ihre Dienste an. Besonders hilfreich ist die Seite auslandsjob.de/work-and-travel/europa/. In deren „Ultimativem Auslandsjob-Guide” finden sich für 18 mögliche Zieldestinationen allgemeine Jobmöglichkeiten, Reisetipps und Landesinformationen. So lässt sich ein guter erster Eindruck für das Land entwickeln und ausloten, ob es eine Station der individuellen Work and Travel-Reise werden könnte.

5. Zumindest in der zweiten Jahreshälfte: Working Holiday

Wen es doch weiter in die Ferne zieht, der kann das für die zweite Hälfte eines spontanen Gap Years immer noch planen. Sowohl die Bewerbung bei verschiedenen Organisationen als auch die Beantragung eines Visums oder das Buchen von Flügen dauert selten länger als ein halbes Jahr. Die Möglichkeiten, Zeit im Ausland zu verbringen, sind vielfältig und reichen von Auslandspraktika über Hotelarbeit, Farm- und Rancharbeit oder Au-Pair-Aufenthalte bis hin zu Freiwilligenarbeit und Saisonjobs. 

Selbst wenn es weiter weg gehen soll, ist noch genügend Zeit zum Planen. Foto: Global Residence Index/Unsplash

MADS-Tipp: Das Wichtigste an einem weit entfernten Auslandsaufenthalt ist es, alle Wege ins Ausland zu kennen. Die Möglichkeiten sind nämlich extrem vielfältig und nur wer seine Optionen kennt, wird am Ende die Richtige für sich selbst wählen. Auf arbeitsagentur.de/bildung/zwischenzeit/ins-ausland-gehen gibt es einen Überblick, der alle Auslandsoptionen vorstellt. Weiterhin wird dort für die speziellere Recherche auf passende Anschlussseiten verwiesen.

Von Jule Trödel


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