Sonnencreme: Das sind die hartnäckigsten Mythen
Der Sommer ist da. Endlich geht es mit Badesachen auf die Liegeflächen der Badeseen und Freibäder. Doch eine Sache darf nicht fehlen: Sonnencreme. Es ranken sich viele Mythen um die richtige Anwendung – MADS liefert den Faktencheck.
Mythos 1: Man wird nicht braun, wenn man Sonnencreme nutzt
Viele gehen davon aus, dass Sonnencreme sie daran hindert, braun zu werden. Deshalb nutzen sie einen niedrigen Lichtschutzfaktor (LSF). Dabei ist ein hoher LSF sehr wichtig: Er schützt nicht nur vor Sonnenbrand, sondern hilft auch dabei, dass der dunkle Hautton länger anhält.
Mythos 2: Sonnencreme hindert die Aufnahme von Vitamin D
Sonnenlicht ist eine wichtige Quelle für Vitamin D. Wir brauchen es unter anderem für den Stoffwechsel in unseren Knochen. Die Creme ist kein Hindernis: Auch bei hohem Lichtschutzfaktor kann unserer Körper ungestört Vitamin D aufnehmen.
Lies auch: Von A bis Z: Diese 26 Dinge nerven im Sommer
Mythos 3: Wenn ich braun bin, muss ich mich nicht mehr eincremen
Die Höhe des benötigten Lichtschutzfaktors hängt mit dem Hauttyp zusammen und mit der Dauer, wie lange man damit in der Sonne bleiben kann. Doch auch dunklere Haut kann durch die UV-Strahlung beschädigt werden. Hier machen sich die Folgen allerdings erst im Alter bemerkbar – wie ein schnelleres Altern der Haut und Altersflecken.
Mythos 4: Im Schatten muss man sich nicht eincremen
Sich in den Schatten zu legen, um Sonnencreme zu vermeiden, ist nicht zu empfehlen. Da sehr viel der Sonneneinstrahlung durch Gebäude oder Wasser reflektiert wird, sollte man auch im Schatten nicht mit Sonnencreme sparen.
Mythos 5: Der Sonnenbrand wird sowieso braun
Der braune Hautton entsteht dadurch, dass die Sonnenstrahlen das Farbpigment Melanin produzieren. Dieses reagiert mit dem Blutsauerstoff und macht unsere Haut dunkler. Der Sonnenbrand hingegen ist eine Bandverletzung, welche die Haut schädigt. Darauf reagiert der Körper und die Haut schält sich. Demnach ein Mythos!
Mythos 6: Häufiger eincremen hält besser
Der Lichtschutzfaktor heißt nicht umsonst Faktor: Er multipliziert die Zeit, welche man ohne Creme in der Sonne sitzen könnte. Ein Beispiel: Die Haut würde nach zehn Minuten ohne Creme rot werden. Der LSF 30 multipliziert diese Zeit mit dreißig, das heißt man könnte 300 Minuten – fünf Stunden – in der Sonne bleiben, ohne rot zu werden. Dennoch gilt: nach dem Schwimmen auf jeden Fall noch mal eincremen.
Mythos 7: Alte Sonnencreme sollte man nicht mehr verwenden
In diesem Fall kommt es auf die Creme an. In vielen Cremes mit Sonnenschutz ist der Stoff Octocylen enthalten. Wenn Sonnencremes rund ein Jahr lagern, entwickelt dieser Stoff das Molekül Benzophenon. Dieser Stoff gilt als möglicherweise krebserregend. Daher sollte man Sonnencremes mit Octocylen im nächsten Jahr nicht mehr verwenden. Kleiner Tipp: Mineralische Sonnencremes enthalten keine chemischen UV-Filter.
Fazit: Eincremen ist wichtig. Auch im Schatten. Mit dem richtig gewählten Sonnenschutz kann man sich das Eis und die Freibadpommes unbesorgt schmecken lassen.
Von Jaro Block
Lies auch: