Mehr als ein Drink – So ist Ulrike Haidachers neuer Roman „Malibu Orange“
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Über das gute Leben und die Freundschaft: Ulrike Haidachers neuer Roman „Malibu Orange“ kreiert authentische Charaktere und erzählt gesellschaftskritisch sowie humorvoll mitten aus dem Leben, findet MADS-Autorin Chantal.
Die Frage nach dem guten Leben bewegte schon die Philosophen in der Antike – bis heute scheint es keine eindeutige Antwort auf diese Lebensfrage zu geben. In „Malibu Orange“ wagt Autorin und Kabarettistin Ulrike Haidacher einen weiteren Versuch, der Frage auf den Grund zu gehen. Dabei schickt sie die Protagonistin Anja zurück in ihr altes Kinderzimmer und damit in den verhassten Heimatort. Dort sehnt sich Anja zunehmend nach ihrer besten Freundin Magda, die jedoch nicht mehr Malibu Orange trinkt, sondern stattdessen das selbst gemachte Granola ihres neuen Freunds Volker zum Frühstück isst. Anja fürchtet, Magda an Volker verloren zu haben.
Haidachers Debütroman „Die Party – eine Einkreisung“ (2021) erhielt den Peter-Rosegger-Literaturpreis des Landes Steiermark und wurde im selben Jahr im Schauspielhaus Graz uraufgeführt. Für einen Auszug aus „Malibu Orang“ erhielt die Autorin 2022 den österreichischen Literaturpreis für Erzählungen.
„Malibu Orange“: Gesellschaftskritisch, unverblümt und humorvoll
Haidachers Roman beginnt mitten im Leben und endet nach 224 Seiten genau dort. Die Geschehnisse hätten auch auf 80 Seiten gepasst, doch dann wäre die Geschichte weitaus weniger amüsant gewesen. In langen, verschachtelten Sätzen beschreibt die Autorin Anjas Innenleben aus der dritten Person. Damit kreiert sie einen umfassenderen Blick auf die Protagonistin, als dies in der Ich-Perspektive möglich wäre. An den temporeichen Stil muss man sich gewöhnen, doch dann lernt man ihn zu schätzen – genauso wie Anja. Temperamentvoll, mutig und sich den Dingen hinnehmend, stellt sie sich der Herausforderung, selbstbestimmt ihr gutes Leben zu finden und eine Freundschaft zu retten.
Wie aus dem echten Leben
Haidacher erzählt humorvoll, tragisch und authentisch von den Krisen in den 30ern, in denen man sich ehrlicherweise auch mit Mitte zwanzig schon befinden kann. Dabei schafft sie es, vom echten Leben und der Vergänglichkeit von Freundschaften zu erzählen. Das Ende kommt genauso ungewollt wie manches zu schnell geleerte Lieblingsgetränk, etwa Malibu Orange.
„Malibu Orange“ erschien am 29. Juli im Leykam Buchverlagund kostet im Hardcover 24 Euro.
von Chantal Moll
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