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Shitstorm nach Post von Göring-Eckardt: Rassismus gegen Weiße gibt es nicht

Shitstorm nach Post von Göring-Eckardt: Rassismus gegen Weiße gibt es nicht
Foto: Bodo Schackow/dpa

Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt hat mit einem Social-Media-Post über die deutsche Fußballnationalmannschaft für Aufregung gesorgt. Die Empörung konzentriert sich aber auf die falschen Aspekte der Aussage, kommentiert MADS-Autor Tim.


Nach einem Post von Katrin Göring-Eckardt ist die Aufregung auf X (ehemals Twitter) groß. Die Grünen-Politikerin schrieb kurz nach dem 2:0-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Ungarn bei der Europameisterschaft am Mittwochabend: „Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler.“ Wie sie später erklärt, spielte sie in dem mittlerweile gelöschten Post auf eine WDR-Umfrage an, nach der sich gut ein Fünftel der Deutschen mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft wünscht – wie man beim WDR darauf gekommen ist, eine solche Frage zu stellen, ist noch mal ein Thema für sich.

Göring-Eckardt entschuldigt sich

Im gleichen Zug entschuldigte sich Göring-Eckardt für die Formulierung des ursprünglichen Posts. Denn sie geriet in kurzer Zeit massiv in die Kritik. Diese fokussiert sich aber zu einem Großteil auf die falschen Aspekte der Message.

Viele Userinnen und User kommentierten, Göring-Eckardt bewerte die Spieler des DFB nach der Hautfarbe, andere warfen ihr sogar Rassismus gegen weiße Menschen vor. Über den Post lässt sich allemal streiten, letzterer Vorwurf ist jedoch haltlos. Denn: Laut der Definition von Rassismus besteht dieser unter anderem aus Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe sowie Machtstrukturen, die durchsetzen, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe benachteiligt werden. Und es existieren schlichtweg keine Strukturen, die seit Hunderten Jahren dafür sorgen, dass weiße Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe Nachteile erfahren. Rassismus gegen Weiße gibt es also nicht.

Diskurs verschiebt sich

So verschiebt sich der Diskurs, und der eigentliche Aspekt, den es an Göring-Eckardts Post zu kritisieren gilt, gerät in den Hintergrund. Rein objektiv betrachtet ist an der Aussage faktisch nichts Falsches: Die Nationalmannschaft wäre ohne Spieler mit Migrationshintergrund schlechter, als sie es aktuell ist. Trotzdem lässt die Politikerin Fingerspitzengefühl vermissen. Militärexperte Carlo Masala formuliert es in einem Post auf X so: „Solange ihr lobend darauf hinweist, dass Deutsche mit Migrationshintergrund besonders tolle Dinge machen (z.B. Tore schießen), solange sind wir Deutsche mit Migrationshintergrund halt keine Deutschen, sondern Deutsche mit Migrationshintergrund. Nett gemeint ist nicht gut gemacht.“

Diese Aussage verdeutlicht: Die Leistungen – egal ob gut oder schlecht – von Spielern wie İlkay Gündoğan und Antonio Rüdiger werden immer mit ihrem Migrationshintergrund in Verbindung gebracht. Spielern wie Florian Wirtz und Joshua Kimmich passiert so etwas nicht.


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