Sexistisch und intolerant? Fritz Meinecke polarisiert mit Statement
Youtuber Fritz Meinecke steht wegen eines sexistischen Spruchs in Kritik. Mit seiner Reaktion hat es der „7 vs. Wild“-Schöpfer nur schlimmer gemacht.
Fritz Meinecke plant gerade die zweite Staffel seiner beliebten Survival-Show „7 vs. Wild“, die Dreharbeiten sollen noch in diesem Sommer stattfinden. Doch nicht deswegen ist der Youtuber gerade im Gespräch – sondern wegen kontroverser Statements. Angefangen hat alles mit einem Youtube-Video von Meinecke selbst. Darin ist zu sehen, wie der Youtuber auf dem Fahrrad durch Ungarn fährt und an einer Frau am Straßenrand vorbeikommt. Nach einem Schnitt ruft er „Ficki, ficki 5 Euro“.
Man das ist doch einfach nur unangenehm, oder nicht?
— tim0cy@ (@tim0cy) July 7, 2022
Man kann ja Witze machen aber das dann ins Video zu schneiden, weil man denkt das ist ein guter Witz und das dann noch groß aufs Thumbnail packen.. weiß ich nicht, muss das?
Vorallem kommt die Zensur hier von mir 😬 pic.twitter.com/T6ycJF5ogG
Fritz Meinecke: Halte mich extrem zurück
Der Ausschnitt landete auf Twitter, die Kritik folgte schnell. Auf Instagram veröffentlichte der Webvideoproduzent schließlich ein Statement in seiner Story. Auf die Frage „Warum immer so toxisch?“ antwortete Meinecke, dass er sich oft zurückhalte. Denn würde er immer aussprechen, was er denke, wäre er „vermutlich überall gebannt“, und der Shitstorm würde andere Dimensionen annehmen. Außerdem holte er zu einem Rundumschlag gegen die Themen Gendern, politisch korrekte Begriffe und Triggerwarnungen aus: „Mir geht diese völlig verweichlichte Gutmenschen-Gesellschaft so auf die Eier. Ja nicht anecken, niemandem auf den Schlipps treten und sich für alles rechtfertigen.“
Dieses Statement erntete vor allem auf Twitter erneute harte Kritik. Einige wundern sich gar nicht mehr über solche Aussagen und teilen sein Statement mit zynischen Sprüchen. Auch bekannte deutsche Streamerinnen und Streamer wie Fabian Siegismund, Freiraumreh und Mental von Bonjwa äußerten sich zu dem Vorfall. Letzterer schreibt: „Der einzige, der Fritz canceln kann, ist Fritz selbst. Und ich finde, er macht das ganz gut.“
Fritz: „DIE GESELLSCHAFT IST SO VERWEICHLICHT“
— Spielenator (@Spielenator) July 25, 2022
Auch Fritz: heult in einer Insta Story vor ~700k Followern rum, dass man ja nichts mehr sagen dürfe, weil er für nen dummen Witz kritisiert wurde.
Genau mein Humor.
Die Vorwürfe gegen Meinecke: Intoleranz, Homophobie und auch Transfeindlichkeit. Eine Userin meint daher: „7 vs. Wild nicht mehr anschaubar. Fritz einfach kritikresistent, jedes „Statement“ seinerseits voller Respektlosigkeit, Sexismus und Intoleranz. Und in dem Fall bedeutet das Format eben auch Reichweite für die Person. Die Verantwortung für diese Reichweite muss man tragen können.“
Support aus seiner Community
Dennoch bekommt Meinecke auch Unterstützung seiner Fans. Ein Twitter-User stellt sich auf seine Seite und schreibt, dass Meinecke mit solchen Aussagen den „wunden Punkt der verweichlichten Woke-Culture“ treffe. Die Reaktionen auf das Statement sind also sehr gespalten.
Das besondere bei der Aussage von Fritz Meinecke ist, wie ich finde, er hat genau den Wunden Punkt der verweichlichten WokeCulture getroffen. Die versuchen natürlich wiederum, so wie üblich, ihn als Homophob, transfeindlich oder sonst irgendwas darzustellen. Immer wieder dasselbe pic.twitter.com/3ok6fA3HA5
— Dan (@posdans) July 25, 2022
Mittlerweile hat Fritz Meinecke das Thumbnail und den Titel des Videos geändert. Anfangs war der Spruch der Frau gegenüber der Titel des Videos und auf dem Thumbnail war sie zu sehen – zensiert mit einem wütenden Emoji.
Lies auch:
Hallo liebes Mads Team,
Eure Darstellung ist grob falsch:
„Im Vorbeifahren ruft er ihr vulgäre Sprüche zu, fragt nach Sex, gefolgt von „Fünf Euro?“.“
Im Video wird im Vorbeifahren eine Prostituierte gezeigt. Nach einem Schnitt spricht Meinecke in die Kamera zu den Zuschauern „F*** F*** fünf Euro!“. Es kann nicht die Rede davon sein, dass eine Frau von ihm mit vulgären Sprüchen belästigt wurde.
Viele Grüße
Alex
Lieber Alex, danke für deinen Hinweis. Wir haben die Stelle im Text korrigiert. Viele Grüße aus der Redaktion
Hallo MADS team,
Leider wird im Text immer noch der Eindruck erweckt, das er die Frau fragt. Nach meinem Sprachverständnis ist es eine Aussage bzw. Feststellung und keine Frage. Zudem bereits in weiten Abstand zu der Frau.
Beste Grüße
Frank
„Im Video wird im Vorbeifahren eine Prostituierte gezeigt.“
Was noch zu beweisen wäre, es war eine knapp bekleidete junge Frau mit Mobiltelefon und Zigaretten in der Hand. Weder hat sie ein entsprechendes Angebot gemacht, noch zeigt die Aufnahme einen typischen Strassenstrich.
Und natürlich wurde sie belästigt, es passierte über ein Millionenpublikum, unzensiert, auch wenn sie es wahrscheinlich nicht mitbekommen hat (was wissen wir denn, vielleicht hat ein Bekannter eine Bekannten von ihr der Fritz folgt es ihrem Umfeld weitergeleitet?).
Spätestens beim Videoschnitt, beim Thumbnail erzeugen und bei der Wahl des Video Titels hätte er oder seine Youtube Helfer nochmal reflektieren können wie respektlos das ist.
Viele Grüsse, Stefan