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Rostocker Straßensportler zeigt, wie man ohne Fitnessstudio in Form bleibt

Rostocker Straßensportler zeigt, wie man ohne Fitnessstudio in Form bleibt
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Der Mann hängt sich an die Klimmzugstange, lächelt und meint: „Der Mensch ist gebaut für Bewegung.“ Dennis Pelikan ist Sportler, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Straßensport e. V. in Rostock. Und so etwas wie ein Entertainer und Botschafter für mehr Bewegung. Dass man für ein bisschen mehr Fitness keine Studios, kaum oder kein Equipment, sondern lediglich seinen Willen benötigt, macht der 33-Jährige oft auch Schülern klar. Zum Beispiel Mädchen und Jungen am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Rostock.

„Der einzige Mensch, mit dem ihr euch vergleichen könnt, seid ihr selbst“, sagt Dennis Pelikan. Er hat für den Nachwuchs an der frischen Luft zehn Stationen vorbereitet: für Liegestütze, Kniebeuge, Armbeugen, Ausfallschritte oder beispielsweise Hampelmänner. Der Clou: Alle Übungen mit dem eigenen Körpergewicht können, wie es der Trainer sagt, fast überall ausgeführt werden. Zu Hause, im Park, auf Plätzen und Höfen. Das urbane Umfeld ist für Straßensport wie geschaffen.

Die Gymnasiasten sind zäh und ziehen das funktionelle Zirkeltraining mit Dennis Pelikan durch. 40 Sekunden Übung, 20 Sekunden Pause, dann Wechsel zur nächsten Station. Natürlich ist das hart. „Wir verhalten uns artfremd, sitzen in Büros wie Hühner in einem Käfig und bauen dadurch zu wenig Muskeln auf“, erklärt der 1,85 Meter große Sportsmann, der vor gut sechs Jahren den Straßensportverein gründete.

Wichtig ist die Rumpfspannung

Er schaut zu den Schülern, korrigiert, achtet auf saubere Ausführung der Übung. „Macht ihr da was oder verstaubt ihr?“, ruft er scherzend zwei Jungs zu, die sich gerade abmühen. „Und haltet bitte bei jeder Übung die Rumpfspannung!“ Nichts leichter als das – denkt man als Außenstehender.

Dennis Pelikan selbst trainiert bei jedem Wetter. Außerdem ist er in Firmen und Schulen unterwegs, ebenso auf großen Veranstaltungen wie der Hanse Sail, wo er vor bis zu 500 Gästen den Vorturner macht. Teilweise wird er von Krankenkassen gebucht, wie von der Rostocker Viactiv, die ihn ans Kollwitz-Gymnasium bat.

Alter? Egal

Gut 200 Mitglieder sind in dem Straßensportverein der Hansestadt organisiert – vom Teenager bis zum 65-Jährigen. „50 Prozent unsere Leute sind Frauen“, sagt Pelikan, der früher Hip-Hop produziert hat. Das Schöne am Training in der Straßensporttruppe sei: Egal mit welchen Voraussetzungen und auf welchem Niveau jemand bei uns aktiv ist, es werde die Anstrengung respektiert und geschätzt. „Gute Leute wissen nämlich, wie schwer die Übungen sind.“

Inzwischen sind die Schüler in der dritten Runde. Einige müssen die letzten Reserven mobilisieren. „Ich krieg gleich einen Krampf in meiner Schulter“, stöhnt eine Schülerin. „Aushalten! Durchziehen!“, ermuntert Dennis Pelikan. „Und Rumpfspannung halten!“

Von Ruth Manczyk*, Charlotte Würz*, Leonie Klingbeil* und Klaus Amberger (*die Autorinnen sind Schüler der 9. Klasse am Käthe-Kollwitz-Gymnasium Rostock)

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