Rollstuhlfahrerin Amelie erzählt auf Instagram von Fußfetischisten und Dating-Horror
Seit einem Skiunfall vor sieben Jahren ist Amelie Ebner ab dem sechsten Halswirbel abwärts querschnittsgelähmt. Mittlerweile studiert die 23-Jährige Jura, betreibt einen Blog, hat ein Buch geschrieben und berichtet ihren Followern von ihren Dating-Erfahrungen – und der ständigen Fragerei zu ihrer Behinderung.
Zwischen Panikattacken und Schminkproblemen
Auf ihrem Instagram-Account @amelieebner berichtet die junge Frau knapp 17.000 Abonnenten von ihrem Leben mit Behinderung: über nicht funktionierende Aufzüge beim Bahnfahren, Panikattacken, Schminkprobleme und gruselige Anmachsprüche von Fußfetischisten. Auf ihrem Account nimmt Amelie ihre Follower mit in ihren Alltag: Veröffentlicht Selfies und Videos, wie sie im Rollstuhl oder Handbike unterwegs ist, sich die Schuhe anzieht oder mit ihrem Hund spielt. Dabei zeigt sie sich mal freizügig, mal geschminkt oder auch mit unreiner Haut – aber immer mit einer Menge Selbstbewusstsein.
Sexangebote, Diskriminierung und Hater zielen auf ihre Behinderung
Unter ihren Bildern sammeln sich nicht nur positive Kommentare sondern auch reichlich taktlose Anmachsprüche. Als wäre das nicht genug schreiben ihr Leute sogar, sie würden sich seit Jahren selbst eine Querschnittslähmung wünschen, weil sie sonst nicht sie selbst wären. Auf solche Nachrichten, unangebrachte Sexangebote, Diskriminierung und Hater reagiert sie cool und gelassen. Auch mit der ständigen Fragerei und dem Eindringen in ihre Intimsphäre kann sie umgehen: Auf Fragen wie ob sie beim Sex überhaupt etwas spüren würde, reagiert sie gekonnt mit Gegenfragen. Auf ihrem Blog spricht sie über Sex mit einer Behinderung, auf unangebrachte Fragen kann sie jedoch verzichten. Mit viel Mut zur Selbstironie veröffentlicht sie ihre Erfahrungen und unterhält damit nicht nur ihre Follower, sondern schildert auch die Probleme mit denen eine junge Rollstuhlfahrerin konfrontiert ist.
Von Florentine Pramann
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Ich kann die Erfahrungsberichte der jungen Frau bestätigen. Bin zwar männlich aber eben auch auf Portalen unterwegs auf denen Singles mit Behinderung einen Partner suchen. Immer, wenn es sich dann mal ergibt, dass man mit einer Frau in Kontakt kommt, hört man die abscheulichsten Erfahrungsberichte… von Inkontinenzfragen als Einstieg bis hin zu anstößigen Erstkontaktversuchen a la „was willst du von mir sehen…“. Leider gibt es aber auch viele Mädels die sich dann auf ihre vermeindlichen „Makel“ reduzieren und gezielt Amelos suchen, die dann Interesse an ihnen haben AUFGRUND der Behinderung aber nicht TROTZ… und das empfinde ich als äußerst fragwürdig… naja… jeder muss schauen wie er glücklich wird, mein Weg ist das nicht…