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Mit Zauberbohnen zum glücklichem Genießer?

Mit Zauberbohnen zum glücklichem Genießer?
Foto: unsplash/Eiliv-Sonas Aceron

Nina Heygster von der Tellkampfschule gewinnt den 1. Platz beim Schreibwettbewerb. Sie hat ein veganes Restaurant getestet.


Ein leichter Geruch nach Burgern steigt uns in die Nase, und ruhige Musik empfängt uns, als wir das vegane Restaurant in Linden betreten. Sofort fällt uns auf, dass viele Tische besetzt sind. Wir suchen nach zwei freien Plätzen in dem kleinen Raum und setzen uns schließlich an einen Tisch nahe dem Tresen. Mein Gegenüber, Emma, ist eine begeisterte Fleischesserin. Ich habe sie überredet, mit mir die veganen Burger dieses Restaurants zu probieren.

Doch was ist eigentlich das besondere an diesen Burgern? Vegane Ernährung bedeutet, dass man keine tierischen Produkte konsumiert, also weder Fleisch oder Fisch noch Eier, Milchprodukte oder Honig. Vor allem junge Menschen leben den veganen Lebensstil. Bei diesem Lebensstil verzichtet man ebenfalls auf tierische Produkte bei Kleidung, Mobiliar und Kosmetik.

„Chili und die Zauberbohnen“

Also enthalten diese Burger keine Fleischbulette. Stattdessen werden Spinathafer- und Bohnenbratlinge verwendet. Und auch das Brötchen ist nicht mit Ei und Milch gebacken. Emma entscheidet sich für den Burger „Chili und die Zauberbohnen“. „Weil ich Chili liebe“, erklärt sie mit einem vorfreudigen Lächeln. Statt Pommes frites bestellen wir uns die „Goldene Knolle“. Dies sind marinierte Kartoffelspalten. Ich entscheide mich für den „Vamburger“, der Klassiker auf vegan.

Die Bedienung, eine Frau mittleren Alters mit roten Haaren, Sommersprossen und blauem Lidschatten, bringt uns nach einigem Warten die Burger. Mit leisem Erstaunen bedanken wir uns. Die großen Burger werden mit einem Schaschlikspieß in der Mitte zusammengehalten, und die orangene Burgersoße läuft an den Rändern hinunter. Der Bratling ragt über das Brötchen mit dem leichten Grillmuster hinaus. Auch die Kartoffelecken haben die perfekte Farbe, und der Ketchup ist in einem kleinen Glasschälchen daneben angerichtet. Beide greifen wir zu Messer und Gabel und wollen direkt loslegen.

 So schwer kann das doch gar nicht sein, sich vegan zu ernähren, oder?

Das Essen stellt sich allerdings als nicht so leicht heraus. Die Soße quillt an den Seiten heraus, und der Belag in Form von Tomaten- und Gurkenscheiben droht aus der Konstellation zu rutschen. Dennoch geben wir unser Bestes und gehen als Sieger aus diesem Kampf. Als der Burgerhappen meinen Mund erreicht, schließe ich im vollen Genuss kurz die Augen, die Burgersoße ist vorzüglich! Sie gibt dem Burger diese ganz spezielle Konsistenz, und auch der Bratling trägt seinen Teil zu dieser Komposition bei. Er gibt einen leichten Geschmack nach Getreide dazu, der diesen Burger ganz besonders schmecken lässt. Als ich nun zu Emma hinüberblicke, sehe ich, dass auch sie als Fleischesserin den Geschmack total genießt. Dabei überlege ich: So schwer kann das doch gar nicht sein, sich vegan zu ernähren, oder?

Es wäre schon eine große Umstellung, sich plötzlich vegan zu ernähren, denn sehr viele Lebensmittel enthalten tierische Produkte. Außerdem ist es auch eine Frage des Geschmacks und der Anpassungsfähigkeit. Ob man nun Butter oder Margarine auf sein Brot schmiert, ist letztendlich kein großer Unterschied. Jedoch haben Soja-, Hafer- oder Mandelmilch schon einen gewöhnungsbedürftigen Geschmack.

Während wir essen, merken wir, wie sich unsere Bäuche langsam, aber sicher füllen. Als wir dann fertig sind, kommt die Bedienung und räumt das Geschirr ab. Sie fragt höflich, ob wir noch einen Nachtisch wollen. Wir lehnen dankend ab. Dann gehen wir auch zum Tresen und bezahlen unser Mahl.

Tier- und Umweltschutz gehören auch mit zu den Beweggründen und Argumenten der Veganer. Sie kritisieren die Haltung und das Umgehen mit den Tieren. Außerdem hat Nutztierhaltung auch einen großen Anteil am CO2-Ausstoß und Trinkwasserverbrauch. Weitere Argumente sind, dass sich viele Menschen, die sich vegan ernähren, viel fitter und gesünder fühlen. Außerdem berichten viele Veganer, dass es sich besser anfühlt, sich mit einem reinen Gewissen zu ernähren, und dass sie so besser genießen können.

Wir stecken einige Flyer ein, verabschieden uns und verlassen mit vollem Bauch und voller Zufriedenheit das Restaurant, um uns auf den Weg zur Bahn zu machen.


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