
Organspendeausweis: Das sind die Fakten

Organ- und Gewebetransplantationen können Leben retten. Voraussetzung ist, dass sich Menschen bereit erklären, nach ihrem Tod Organe zu spenden. Im Jahr 2018 gab es 20 Prozent mehr Organspender als im Jahr 2017.
Erstmals seit 2010 ist die Zahl der Organspender wieder deutlich angestiegen. „Gut, aber nicht gut genug“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach der Auswertung der Zahlen. Obwohl die Zahl der Organspender gestiegen ist, warten noch 10000 Menschen auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Wer mach seinem Tod Organe Spenden möchte, der sollte einen Organspendeausweis bei sich tragen. Hier sind die wichtigsten Fakten im Überblick:
Organspendeausweis: Wo gibt es den Ausweis?
Den Organspendeausweis gibt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Herzstiftung, der eigenen Krankenkasse oder in Arztpraxen und auch Apotheken.
Organspender: Wer darf Organe spenden?
Jugendliche ab dem vollendeten 16. Lebensjahr können ohne Zustimmung der Eltern oder Erziehungsberechtigten selbst entscheiden, ob sie Organspender werden. Bis zum 14. Lebensjahr entscheiden die Eltern über eine Organspende ihrer Kinder. Im Erwachsenenalter gibt es keine feste Altersgrenze für eine Organspende.
Gibt es medizinische Ausschlussgründe für eine Organspende?
Je nach Einzelfall, so die BZgA: eine überstandene Tuberkulose etwa oder bestimmte Krebserkrankungen. Diese sollten Organspender daher auf dem Ausweis unter „Anmerkungen/Besondere Hinweise“ eintragen.
Kann ich nur bestimmte Organe spenden?
Auf der Rückseite des Ausweises können Besitzer entweder die Organe auflisten, die sie spenden wollen. Oder sie schließen bestimmte Organe ausdrücklich von der Spende aus.
Einmal Organspendeausweis, immer Organspendeausweis?
Der Organspendeausweis ist zwar ein offizielles und rechtlich gültiges Dokument, wird aber nicht registriert. Wer also einen Organspendenausweis hat, sich aber umentscheidet und nicht mehr spenden möchte, der entsorgt ihn einfach.
Gibt es den Organspendeausweis auch digital?
Auf vielen Smartphones gibt es zwar die Möglichkeit, Gesundheitsdaten für den Notfall einzutragen. Weil dort die eigenhändige Unterschrift fehlt, ist das laut BZgA aber nicht rechtsverbindlich – anders als beim Organspendeausweis auf Papier.
Organspende: Rat auch am Infotelefon
Weitere Informationen zum Thema erhalten alle Interessierten am Infotelefon Organspende der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) wochentags von 9 bis 18 Uhr unter 0800 90 40 400. Der Anruf ist kostenlos.
Von RND /Jessica Schantin