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„Normal People“ bei ZDFneo: Warum ist Kommunikation so kompliziert?

„Normal People“ bei ZDFneo: Warum ist Kommunikation so kompliziert?
Foto: ZDF und Element Pictures, Enda B

Wenn zwei Menschen sich lieben, aber noch kein Paar sind, ist Kommunikation über Gefühle füreinander nicht einfach. Diesen Umstand porträtiert die Serie „Normal People“ nach dem gleichnamigen Roman von Sally Rooney – sie ist noch für kurze Zeit in der ZDF-Mediathek verfügbar.


Die Irin Sally Rooney hat den Durchbruch als Autorin bereits mit ihrem Debüt „Conversations with Friends“ geschafft. Ihr zweites Buch „Normal People“, welches eine komplizierte Liebesgeschichte zwischen zwei Studierenden über mehrere Jahre hinweg erzählt, wurde ebenso wie das Debüt von der BBC verfilmt. Für deutsche Serienfans gibt es „Normal People“ jetzt in der ZDF-Mediathek zu sehen. Der Serie gelingt es ebenso wie dem Roman, Alltagsszenen spannend zu erzählen und zu zeigen, dass gerade im scheinbar gewöhnlichen Leben das Besondere liegt.

„Normal People“: Mehr als eine On-off-Beziehung

Connell und Marianne verlieben sich bereits in der Schule ineinander – treffen sich jedoch heimlich, da er deutlich beliebter ist als sie. Später sehen sie sich im Trinity College in Dublin wieder. Es beginnt ein emotionales Drama, das sich mit einem ehrlichen Gespräch über Erwartungen und Gefühle zwischen den beiden lösen ließe. Doch genau dazu sind sie nicht fähig. Sowohl Marianne, die aus einer reichen, aber toxischen Familie mit häuslicher Gewalt stammt, als auch Connell, dessen Mutter bei Mariannes Familie putzt, schaffen es lange nicht, ihre Angst vor Zurückweisung durch den anderen zu überwinden. In entscheidenden Momenten fehlen beiden die Worte. Die Serie zeigt mehr als eine bloße On-off-Beziehung. Auf subtile Art werden psychische Probleme, sexuelle Gewalt und Klassismus (denn Connell schämt sich für seine Armut und Herkunft) thematisiert.

Emotionale Abhängigkeit von Männern

Der einzige Kritikpunkt: Wie in allen Werken Rooneys ist auch in „Normal People“ die weibliche Hauptfigur stets unterwürfig gegenüber Männern. Vor allem beim Sex. Marianne macht ihr Selbstbild abhängig von den Beurteilungen ihrer männlichen Partner, die ihr – auf ihren Willen hin – Gewalt zufügen. „Normal People“ könnte man jedoch auch als Geschichte einer Befreiung Mariannes aus dieser toxischen Abhängigkeit sehen: Die wahre Liebe von Connell schafft es, dass sie sich selbst mehr akzeptiert. Doch braucht es dazu erst den Mann, der der Frau dies beibringt? Eigentlich nicht. Letztlich hilft Marianne aber ebenso Connell in seiner depressiven Phase. Die beiden wachsen an ihrer Liebe zueinander, obwohl man sie manchmal schütteln möchte, damit sie dem anderen endlich ihre Gefühle gestehen.

Info: „Normal People“ ist bis 25. September in der ZDF-Mediathek verfügbar, „Conversations with Friends“ bis 1. Oktober.

Von Lisa Neumann


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Über den Autor/die Autorin:

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