Neuseeländische Gefängnisse in der Kritik – weil sie teure Eismaschinen kauften
Weil sie letztes Jahr, in einem besonders heißen Sommer, mehrere teure Eismaschinen kauften, stehen neuseeländische Gefängnisse jetzt in der Kritik. Die Einrichtungen verteidigen sich: Durch das so hergestellte Slush-Eis seien die Gemüter heruntergekühlt worden.
Die Gefängnisbehörden in Neuseeland stehen wegen der Anschaffung teurer Slush-Eis-Maschinen im Wert von umgerechnet mehr als 600.000 Euro in der Kritik. Die insgesamt 193 Maschinen zur Herstellung von halbgefrorenem Trinkeis wurden nach dem Sommer 2017/18 gekauft, der in dem Pazifikstaat ungewöhnlich heiß war.
Die konservative Opposition sieht darin eine „außerordentliche Verschwendung von Steuerzahlergeld“. Die Behörden halten dagegen, dass es im vergangenen Sommer, der wieder sehr heiß war, damit gelungen sei, die Gemüter zu kühlen.
Eismaschinen für Gefängnis-Personal und -Insassen gekauft
Die Eismaschinen wurden sowohl fürs Personal als auch für die Insassen angeschafft, wie durch eine Anfrage der Opposition herauskam. In Neuseelands Gefängnisse verbüßen derzeit etwa 9000 Frauen und Männer Haftstrafen. Es gibt etwa ebenso viele Wärter.
Polizeichef Andy Milne rechtfertigte den Kauf: „Die Lage hatte das Potenzial für einen signifikanten Anstieg von Spannungen und Aggressionen unter den Häftlingen. Es gab die Gefahr, dass Häftlinge oder Belegschaft verletzt würden.“ Tatsächlich gab es im vergangenen Sommer keine Berichte über größere Auseinandersetzungen.
Auch Spott für Eismaschinen-Kauf im Gefängnis
Im Internet gab es neben Kritik an den hohen Kosten auch einigen Spott. In manchen Kommentaren wurde gefragt, ob es nicht besser wäre, in gesündere Ernährung zu investieren. Das halbgefrorene Trinkeis hat in der Regel enorm viel Zucker. In Neuseeland fällt der Sommer – anders als in Europa – in die Monate rund um den Jahreswechsel.
Von RND/dpa