#Netzfrage: Wie funktioniert eigentlich das Internet?
Darknet, Filterblase, Touchscreen – du bist ein Digital Native und hast trotzdem keine Ahnung, was diese Begriffe bedeuten? MADS-Autorin Greta erklärt jede Woche ein Netzthema. Dieses Mal: Wie funktioniert das Internet?
Das Internet. Unendliche Weiten. Hier finden wir Antworten auf fast alle Fragen und lustige Katzenvideos. Hier halten wir Kontakt zu alten Freunden. Wir Digital-Natives sind mit dem Internet aufgewachsen und nutzen es so selbstverständlich, wie wir Fahrrad fahren. Wenn Oma fürchtet, das Internet aus Versehen gelöscht zu haben, rollen wir nur mit den Augen und finden meist schnell die Lösung für ihr Problem.
Aber woher soll Oma auch Bescheid wissen? Das Internet steckte sogar noch in den Kinderschuhen, als unsere Eltern klein waren. Ende der 1960er-Jahre entstand in den USA ein erstes Netz aus Großrechnern von Unis und Forschungseinrichtungen: das ARPAnet, entwickelt für das US-Verteidigungsministerium. Ziel war, Informationen schnell und einfach untereinander auszutauschen.
Das Ur-Internet stürzte beim ersten Versuch ab
Aber als die Forscher versuchten, das Kürzel LOG (Login) von Computer zu Computer zu schicken, stürzten die Rechner noch vor dem G ab. Trotzdem erweiterten die Forscher das Netz und verbesserten die Technik, neue Netze entstanden. Anfang der 1990er-Jahre entwickelte der britische Informatiker Tim Berners-Lee einen neuen Teil des Internets: das World Wide Web. Darin sind Daten und Inhalte verlinkt, der Browser kann sie grafisch darstellen. So konnten auch Laien das Internet nutzen.
Heute ist das Internet ein Netz aus etlichen Computern überall auf der Welt, die untereinander Daten austauschen. Sie sind zu kleinen Netzen zusammengeschlossen, die wiederum miteinander verbunden sind und so das Internet bilden. Besonders wichtig sind dabei vier Teile: Server, Router, Kabel und Endgeräte – also etwa Smartphones und PCs. Und auch Provider wie Vodafon oder O2 spielen eine wichtige Rolle, da sie uns Internetanschlüsse anbieten.
Internet: Daten reisen schnell und weit per Glasfaserkabel
Server sind Computer, auf denen Daten abrufbar gespeichert sind; etwa die MADS-Webseite. Die Server stehen verteilt auf der ganzen Welt, viele gehören zu Firmen wie Google oder Facebook, andere etwa zu Unis. Jeder hat eine eindeutige IP-Adresse, also durch Punkte getrennte Ziffernblöcke, etwa 53.45.639.87. Die Server sind meist per Glasfaserkabel miteinander verbunden, diese übertragen Daten schnell und über weite Strecken. Dabei zeigen Router den Daten den schnellsten Weg.
Das passiert, wenn wir eine Webseite aufrufen
Wenn wir jetzt www.mads.de in die Adresszeile unseres Browsers tippen und Enter drücken, passiert das: Unsere Anfrage geht erst an unseren Provider. Dieser muss nun die IP-Adresse des Servers herausfinden, auf dem die MADS-Seite gespeichert ist. Dafür nutzt er DNS-Server (Domain Name System). Die sind eine Art Wörterbuch: Sie speichern jeden Domainnamen – hier also www.mads.de – gemeinsam mit der IP-Adresse des entsprechenden Servers.
Hat der Provider die IP-Adresse des Servers gefunden, auf dem die MADS-Seite liegt, leitet er unsere Anfrage an diesen Server weiter. Dafür wird sie in kleine Datenpakete zerlegt, jedes mit der Server-IP-Adresse als Empfänger und der IP-Adresse unseres eigenen Rechners als Absender. Diese IP-Adresse erhält unser Rechner, sobald wir uns ins Internet einwählen – sie ist also nicht immer gleich.
Daten reisen in Sekundenbruchteilen um die Welt
Unsere Anfrage wird nun über Kabel und Router durchs Internet geleitet, bis sie beim Zielserver ankommt. Dort werden die einzelnen Pakete wieder zu einer Anfrage zusammengesetzt, die der Server beantwortet: Er schickt uns eine Kopie der MADS-Seite. Auch diese Antwort wird zerlegt und quer durchs Internet geschickt, nicht unbedingt auf demselben Weg wie unsere Anfrage. Denn im Internet gibt es unzählige Wege – gut, falls einzelne Teile des Netzes ausfallen sollten.
Wenn die Antwort des Servers auf unserem Rechner ankommt, kann es also sein, dass sie etwa über New York geleitet wurde. Nun wird sie zusammengesetzt, unser Browser stellt die MADS-Seite dar. Und ob wir nun auf mads.de surfen, Oma Katzenvideos zeigen oder unserem Freund in Amerika eine Facebook-Nachricht schreiben: Im Internet rasen Daten von Server zu Server, von Router zu Router, durch Kabel um die Welt – und das alles in Sekundenbruchteilen.