Netflix kauft Rechte des Romans „Hundert Jahre Einsamkeit“
Der Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ des kolumbianischen Autors und Nobelpreisträgers Gabriel Garcia Márquez soll zu einer Netflix-Serie werden. Jahrzehntelang lehnte der Autor eine Verfilmung ab. Wie kam es nun trotzdem dazu?
Der Streamingdienst Netflix hat die Rechte am lateinamerikanischen Bestseller „Hundert Jahre Einsamkeit“ gekauft. Der Roman des kolumbianischen Autors und Nobelpreisträgers Gabriel Garcia Márquez über mehrere Generationen einer Familie soll als Serie realisiert werden. Die Söhne Rodrigo García und Gonzalo García Barcha werden in die Produktion miteinbezogen, wie Netflix am Mittwoch mitteilte. „Der Familie war besonders wichtig, dass die Produktion auf Spanisch ist und zumindest Teile in Kolumbien gedreht werden“, sagte Sohn Rodrigo García Barcha der kolumbianischen Zeitung „El Tiempo“. 2020 soll die Serie veröffentlicht werden.
Márquez lehnte eine Verfilmung zeitlebens ab
„Hundert Jahre Einsamkeit“ gilt als einer der bedeutendsten Romane Lateinamerikas im 20. Jahrhundert. Der Roman begleitet sechs Generationen der Familie Buendía – erzählt über einen Zeitraum von genau einhundert Jahren – in der fiktiven Welt von Macondo, die jedoch auf die kolumbianische Heimat des Autors anspielt.
1967 erschien die erste Auflage. Das Werk wurde in Dutzende Sprachen übersetzt und Millionen mal verkauft. García Márquez ist 2014 in Mexiko im Alter von 87 Jahren gestorben.
Trotz des weltweiten Erfolges des Romans gibt es bis heute keine Verfilmung von „Hundert Jahre Einsamkeit“. García Márquez lehnte alle Pläne, aus dem Stoff einen Film oder eine Serie zu machen, zeitlebens ab. Seine Söhne Rodrigo Garcia und Gonzalo García Barcha fungieren bei der Netflix-Serie als ausführende produzenten, wie das Branchenblatt „Variety“ berichtet. Sie Serie soll demnach vor allem in Kolumbien gedreht werden.
„Jetzt könnte die Zeit nicht besser sein“
„Unser Vater zögerte jahrzehntelang, die Filmrechte zu verkaufen, weil er der Meinung war, dass dies nicht unter den zeitlichen Zwängen eines Spielfilms erfolgen könnte oder dass die Produktion in einer anderen Sprache als Spanisch nicht denkbar wäre“, sagte Rodrigo Garcia in einer Erklärung. Er fügte hinzu: „Im aktuellen goldenen Zeitalter der TV-Serie, mit dem Niveau des talentierten Schreibens und Regieführens, der filmischen Qualität der Inhalte und der weltweiten Akzeptanz von Programmen in Fremdsprachen könnte die Zeit nicht besser sein.“
Von dpa/gri/RND