Mikrowellen-Frühstücksei explodiert. Doch warum?
Am Morgen ein paar Eier in der Mikrowelle zubereiten? Prof. Alfred Flint, Abteilungsleiter der Didaktik der Chemie am Institut für Chemie der Uni Rostock, hat das mal ausprobiert und mahnt: „Auf keinen Fall nachmachen!“ Denn ein Ei, das in einer Mikrowelle erhitzt wird, explodiert.
„Die Wassermoleküle werden erhitzt, wodurch ein enormer Druck im Ei entsteht, das dann mit großer Wucht zerplatzt“, dachte sich der Wissenschaftler. Deshalb befreite er ein zu weich gekochtes Ei vor dem Experiment von der Schale und erhitzte es in der Mikrowelle auf einer Untertasse. „Als ich das heiße Ei auf den Tisch stellte und mit einem Messer berührte, gab es einen Knall und die Mikropartikel des Eies verteilten sich im ganzen Raum.“ Damit hatte Prof. Flint nicht gerechnet. „Der Grund für die heftige Reaktion ist ein sogenannter Siedeverzug des Wassers.“ Die Moleküle können durch die Mikrowelle auf über 100 Grad Celsius erhitzt werden. „Das Wasser im Ei ist dann durch die Berührung mit dem Messer in meinem Versuch schlagartig verdampft.“ Um mehr als den Faktor 1000 vergrößere sich bei diesem plötzlichen Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand das Volumen des Wasser im Bruchteil einer Sekunde. „Aus 18 Millilitern können so 24 Liter werden“, rechnet der Chemiker vor. Mit der Folge, dass einem das Ei um die Ohren fliegen kann. Denn den Siedeverzug kann es geben, muss es aber nicht. „Gefährlich ist es aber.“ Deshalb gibt es spezielle Eierkocher für Mikrowellen, die das verhindern.
Von Klaus Amberger