MADS erklärt: Welchen Einfluss haben invasive Arten auf unser Leben?
Der menschengemachte Klimawandel macht sich bereits seit geraumer Zeit bemerkbar. Beispiele dafür sind Naturkatastrophen und extreme Hitze. Aber auch das Phänomen der invasiven Arten wird zu einem immer größeren Problem. MADS erklärt, was es damit auf sich hat.
Waschbären, Bisamratten und Nilgänse sind die bekanntesten Tierarten, die seit längerer Zeit bei uns in Deutschland leben, obwohl sie das ökologisch gesehen eigentlich gar nicht sollten. Damit fallen sie unter die Definition einer invasiven Art. Denn die ursprüngliche Heimat der Waschbären und Bisamratten ist Nordamerika und die der Nilgänse, Afrika. Sie wurden durch Menschen nach Europa gebracht und haben sich hier ausgebreitet. Die Temperaturänderung der vergangenen Jahrzehnte in Folge des menschengemachten Klimawandels lässt erwarten, dass sich nun auch andere Flora und Fauna bei uns ansiedeln können.
Gefahren für die Artenvielfalt durch invasive Arten
Dass invasive Arten unsere Biodiversität und Artenvielfalt bereichern, ist ein Irrtum. Denn die Auswirkungen, die die Arten auf unsere Natur haben, sind alles andere als positiv. Durch die Ausbreitung von beispielsweise Waschbären werden andere, bei uns heimische Tierarten verdrängt. Vor einigen Wochen etwa musste im Landkreis Northeim eine Waschbärenjagd gestartet werden, da die dortige Waschbärenpopulation immer weiter wachse und sowohl Menschen als auch andere Tiere störe. Die Tiere plündern beispielsweise Vogelnester und greifen Amphibien-Bestände an.
Verdrängung von Lebensräumen
Durch neue Fressfeinde und stärkere Konkurrenten können heimische Arten verdrängt werden und dadurch aussterben. Eine Art Verdrängen aus Lebensräumen gibt es aber nicht nur bei Säugetieren und Pflanzen, sondern auch bei Insekten. Im Sommer gab es eine regelrechte Ameisenplage einer Art aus dem Mittelmeerraum in Baden-Württemberg, die ganze Flächen wie etwa Spielplätze für sich beanspruchte und Stromkabel zerstörte.
Invasive Arten: Herausforderungen für Mensch und Tier
Invasive Arten können für Menschen auch gesundheitsschädlich sein. Die asiatische Tigermücke, die durch globalen Handel nach Europa kam, überträgt verschiedene Krankheiten. Aber auch einheimische Tierarten können durch die Verbreitung von Parasiten sterben, die für die invasive Art vielleicht gar nicht gesundheitsschädlich sind. Den Vereinten Nationen ist klar: Gebietsfremde Arten sollen kontrolliert oder beseitigt werden. Schon 2014 wurde dafür ein EU-Rechtsrahmen erstellt.
Von Sophie Sartison
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