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Israel: Mehr, als in der Bibel steht

Israel: Mehr, als in der Bibel steht
Foto: Privat

Mela Friedrich (23) besuchte mit ihrem Freund seine Verwandschaft in Israel. Drei Jahre nach dem Besuch lebt die Studentin in Tel Aviv und liebt das Leben in Israel.

Während meiner Schulzeit habe ich Israel vor allem mit der Bibel oder dem Gaza-Krieg verbunden. Wie die Menschen oder das Leben hier wirklich sind, konnte ich mir nicht vorstellen. Mittlerweile lebe ich seit drei Jahren im Herzen Tel Avivs, am Rothschild Boulevard und studiere im vierten Semester Freie Künste mit dem Schwerpunkt Psychologie und Studien des Nahen Ostens. In dieser Zeit habe ich herausgefunden, dass sich die Menschen hier in Israel kaum von den Europäern unterscheiden. Sie sind offen und warmherzig, aber auch deutlich direkter, als ich es aus Deutschland kenne. 

Nach dem Abitur wollte ich erst einmal neue Orte entdecken. In Australien lernte ich dann meinen Freund, der selbst gebürtiger Israeli ist, kennen. Wir reisten gemeinsam durch Südostasien und kamen zur Bar Mitzwa, der jüdischen Kommunion, seines Cousins nach Israel. Da uns das Geld fürs weitere Reisen knapp wurde, suchte ich mir in Tel Aviv erst einmal einen Job als Erzieherin – und schließlich sind wir einfach geblieben. Bereut habe ich diese Entscheidung nicht. Gerade der lange Sommer gefällt mir – denn schon ab Mitte April findet man die meisten Israelis am nahe gelegenen Strand.

Lästig sind allerdings die hohen Preise. Einen halben Liter Bier gibt’s für etwa 8,50 Euro. Das ist mehr als man mit dem Mindestlohn von 24 Schekeln, also etwa 6,90 Euro, verdient. Da es in Israel zur Freizeitkultur gehört, sich vor allem draußen in Bars und Cafés zu treffen, könnte ich mir das Leben hier ohne meine Nebenjobs nicht leisten. Sonntags unterrichte ich Deutsch für eine Organisation, die sich um israelisch-deutsche Beziehungen bemüht. Außerdem babysitte ich wöchentlich und arbeite freiwillig in einem Kindergarten für geflüchtete Kinder. Das alles mit dem Studium unter einen Hut zu kriegen ist gar nicht so einfach – hier gibt es nämlich Anwesenheitspflicht. Für die aufregenden Partys, die gemütlichen Abende mit Freunden und die Strandnähe nehme ich das aber gerne in Kauf. 

Aufgezeichnet von Nina Hoffmann


Über den Autor/die Autorin:

Nina Hoffmann

Nina (24) studiert Soziologie und kennt somit alle Sprüche über eine Karriere als Taxifahrerin. Statt an ihren Fahrkünsten zu feilen, liest sie lieber Texte über Gender-Fragen und Emanzipation - oder noch besser: Die dazugehörigen Kommentare der Facebook-Nutzer/innen.

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