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„Krypton“ – Auf Kal-Els Planet war nichts super

„Krypton“ – Auf Kal-Els Planet war nichts super
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Wie das so war vorm Untergang von Kal-Els (alias Supermans) Heimatplanet. In der Syfy-Serie „Krypton“  kämpft Supies Großvater Seg-El gegen eine interplanetarische Diktatur.


Krypton war der Planet, der zerbarst und alle seine Bewohner in den Tod riss. Alle? Ein kleines Kind wurde mit einer Rettungskapsel in den Weltraum geschleudert. Landete auf der Erde und wurde dort der Reporter Clark Kent alias Superman. Die Geschichte des Aliens Kal-El, das gewandet in einen hautengen, blauen Anzug und ein rotes Cape, unentwegt Gutes tut, ist eine der berühmtesten der Welt.

Eigentlich ist Superman langweilig, weil er immer toll ist

Aber auch eine der absehbarsten, weil „Supie“ superstark, superschnell und quasi unverwundbar ist, fliegen kann, im Weltall überlebt, aus den Augen Strahlen abschießen kann, und, und, und …

Alleskönner sind auf Dauer Langweiler, weswegen man Batman-Comics und -Filme cooler fand.

Indes: das Prequel, das Warner und der Fantastica-Sender Syfy (in Deutschland zu empfangen über die Plattformen Sky, Sky Ticket, Vodafone, Unitymedia, Deutsche Telekom Entertain, M7Kabel TV) in der Serie „Krypton“ erzählen, klingt erlebenswert. Es ist die Geschichte von Kal-Els Großvater Seg-El, der lange Zeit vor Supermans Geburt erleben musste, wie sein eigener Großvater (gespielt von Ian McElhinney, dem edlen Ser Barristan aus „Game of Thrones“) einem Tyrannen die Loyalität verwehrt und daraufhin hingerichtet wird.

Der Familiensproß Seg-El hat Hilfe aus der Phantomzone nötig

Und: Sippenhaft. Die Familie verliert ihre Gildezugehörigkeit, wird ausgestoßen, lebt in den Armengettos. Freilich ist Val-El gar nicht tot, sondern nur in der Phantomzone, einem Zwischenreich. Aus dem er gelegentlich hervortritt, um dem schon bald auch elternlosen Enkel Tipps zu geben.

Die kann der wahrlich brauchen. Denn Seg (Cameron Cuffe), ein von der Familienschande und der Liebe zu einer jungen Polizistin (Georgina Campbell) verwirrter Jüngling auf der Suche nach Sinn und Bedeutung, rettet dem Diktator mit der goldenen Maske das Leben – dem Mann, der Lüge zu Wahrheit und Wahrheit zu Lüge verkehrt und der Andersdenkende nach kurzen Schauprozessen töten lässt.

Zudem bekommt Seg Besuch aus der Zukunft von einem Planeten namens Erde. Ein schlaksiger Typ mit Hoodie und Baseballkäppi verrät ihm, dass sein Planet dem Untergang geweiht ist, weil ein Bösewicht namens Brainiac (in den Comics Supermans zweitgefährlichster Gegenspieler nach Lex Luthor und der mit dem lächerlichsten Namen) ihn zerstören will. Die Geburt Supermans soll verhindert werden, was eigentlich auch ohne den Big Kryptonbang ausreichen würde für ein Paradies der Superschurken auf Erden. „Terminator“ und „Star Wars“ sind die Väter dieser Story, zu der es vom Verlagshaus DC auch einen Comic gibt.

In Zeiten der Menschenverachtung hat „Krypton“ durchaus Relevanz

Die zwei Episoden, die zur Ansicht gewährt wurden, lassen auf Potenzial schließen, aber erlauben noch kein endgültiges Urteil. Manche Spezialeffekte sind beeindruckend, meist aber wirken die Schauspieler eher wie Theatervolk in blauem Licht und ziemlich künstlichen Metallic-Kulissen. Cuffe kommt in der Hauptrolle wie ein typischer jugendlicher Held rüber – ansehnliche Larve, reduzierte Kunst – der von interessanteren Figuren umgeben ist.

Ist das nun eine Serie für Leute, die sonst keine Sorgen haben? Nicht unbedingt, denn die Botschaft ist auch für uns vom Planeten Erde des Jahres 2018 relevant: Ignoranz, Menschenverachtung und Despotismus sind immer und unter allen Umständen zu bekämpfen durch gesunden Menschenverstand, Wissen und Menschenliebe. Die Populisten haben den Rückwärtsgang der Geschichte eingelegt.

Und das Fernsehen erzählt uns in seinen Zukunftsfilmen (so hieß Science-Fiction in Deutschland früher), wie es wieder vorwärts geht.


Über den Autor/die Autorin:

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