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Jannis Niewöhner über den Film „Elemental“: „lch bin auch nah am Wasser gebaut“

Jannis Niewöhner über den Film „Elemental“: „lch bin auch nah am Wasser gebaut“
Foto: Disney

Im neuen Pixar-Animationsfilm „Elemental“ leiht Jannis Niewöhner dem Charakter Wade seine Stimme – und liefert damit eine seiner ersten Synchron-Performances ab. Im Interview mit MADS berichtet er von seinen Erfahrungen.


Jannis, du bist ganz neu in der Synchronwelt. Werden wir dich jetzt öfter im Kino hören?

Ja, hoffentlich bleibt das nicht bei einer einmaligen Aktion. Ich habe wirklich Lust darauf, das immer wieder zu machen und auch gerne immer wieder für Pixar. Das sind besondere Welten, die dort erschaffen werden, und es hat unfassbar viel Spaß gemacht. Vor allem auch als Ausgleich zu dem, was ich sonst mache, also vor der Kamera stehen, war das eine gute Abwechslung.

Es ist also noch mal was anderes, als vor der Kamera zu stehen?

Definitiv. Man kann beim Synchron so richtig schön über die Stränge schlagen. Man kann schreien, laut lachen und seinen Emotionen freien Lauf lassen. Das hat man je nach Rolle vor der Kamera nicht in diesem Ausmaß. Aber man ist auch weniger in der Szene. Ich stehe in diesem Studio vor dem Mikro und eben nicht am Set mit allem drum und dran. Da kann es schwieriger sein, die Emotionen auf den Punkt zu bringen. Außerdem ist Synchron auf jeden Fall weniger zeitaufwendig – zumindest für mich. Wenn man überlegt, dass ich in fünf Tagen den ganzen Film abgesprochen habe. Aber es wird eben auch nur meine Stimme gebraucht, und wenn man jetzt einen Film dreht, dreht man vielleicht schon zwei Tage nur eine Szene.

Wie kann man sich die Arbeit in einer Sprecherkabine vorstellen?

Ich stand den ganzen Tag im Studio und hatte so einen Fernseher und ein Mikro vor mir. Neben mir saß eine Frau, die immer darauf geachtet hat, dass alles zu 100 Prozent synchron ist. Die hat mir dann auch immer Tipps gegeben, dass ich mir zum Beispiel ein bisschen mehr Zeit lassen soll oder an einer anderen Stelle atmen soll. Synchron ist einfach sehr technisch, und dann geht man wirklich Satz für Satz durch. Mittlerweile sind die Mundbewegungen so unfassbar genau, dass man sehr präzise sein muss. Zusätzlich hat der Regisseur mir dann noch viele Tipps gegeben, wie ich den Satz rüberbringen soll. Wenn da ein Satz ist, in dem Wade einen Witz erzählt, er aber dabei etwas traurig guckt, dann muss man das in der Stimme beachten, um das Gefühl richtig rüberzubringen.

Im neuen Pixar-Film „Elemental“ spricht Jannis Niewöhner die Figur Wade (rechts). Foto: Disney/Pixar

Du sprichst die Rolle Wade. Ähnelst du in irgendeiner Art und Weise deiner Rolle?

Ja, würde ich schon sagen. lch bin auch nah am Wasser gebaut, wahrscheinlich nicht ganz so sehr wie Wade. Aber ich lasse mich auch sehr von Geschichten mitnehmen und versuche auch, mit einem offenen Herzen durchs Leben zu gehen. Und ich habe eine Familie, in der Zusammenhalt eine große Rolle spielt. Ich würde sagen, dass das ein paar elementare Charaktereigenschaften sind, die mich mit Wade verbinden.

Lies auch: Emilia Schüle über „Elemental“: „Der Film versucht, Vorurteile abzubauen“

Gibt es eine Message im Film, bei der es dir besonders wichtig ist, dass sie das Publikum erreicht?

Ich finde besonders toll, dass die Thematiken im Film ernst genommen werden und nicht nur an der Oberfläche bleiben. So kann man die Message wirklich verstehen. Dass Unterschiedlichkeiten einen vielleicht erst mal verängstigen können oder einem ein unsicheres Gefühl bringen, aber letztendlich helfen, sich weiterzuentwickeln, dass man sich selber besser kennenlernt und dass man auch wirklich für seine Einzigartigkeit gesehen wird. Insofern ist Toleranz ist ein großes Thema und natürlich auch Herkunft. Was bedeutet Herkunft, was bedeutet es, seine Heimat zu verlassen? Was für Verpflichtungen kommen damit auf ein Kind zu, dessen Eltern ihre Heimat verlassen haben und alles für ihr Kind geopfert haben? Seiner Familie loyal zu sein, aber sich auch als einzelnen Menschen wahrzunehmen. Es sind viel wichtige Themen in dem Film, die für alle Altersklassen verständlich sind.

Interview: Louisa Hertz


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Über den Autor/die Autorin:

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