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#influencerrausausstadien: Wie Content Creator bei der EM für Aufsehen sorgen

#influencerrausausstadien: Wie Content Creator bei der EM für Aufsehen sorgen
Foto: Marijan Murat/dpa

Der Hashtag #influencerrausausstadien trendet aktuell. Fans und andere Influencer sind sauer auf die, die anscheinend nur zur Selbstdarstellung die EM-Spiele im Stadion besuchen. Doch was machen Twenty4Tim und Co. dort überhaupt?


Ganz Deutschland ist im Fußballfieber. Viele Familien und Fußballfans wünschen sich, die Atmosphäre im Stadion live und in Farbe zu erleben. Diejenigen, die sich zuvor für den „Fans First Sale“ beworben haben und erfolgreich ausgewählt wurden, erhielten Karten für die Gruppenphase im Wert von 30 bis 50 Euro, die restlichen Kategorien fielen in den dreistelligen Bereich. Auch im Fansale werden die Karten erst ab 200 Euro verkauft, nicht zu sprechen von den Spielen der deutschen Elf. Wer hier an eine Karte kommt, hat Glück.

Influencer kommen kostenlos zum Eröffnungsspiel

Umso mehr hinterfragen die Fans, warum Influencer kostenlosen Zugang zum Eröffnungsspiel hatten. Während diejenigen Fußballfans, die für ihr Stadionerlebnis zahlten, versuchten, im Stadion für eine unvergessliche Stimmung zu sorgen, tanzten die Influencer vor der Kurve für Tiktoktrends und filmten sich während des Spiels für vermeintlich authentischen Tor-Content. Einer von ihnen: Twenty4Tim, der schon mehrmals gesagt hat, dass er Fußball nicht mag. Auf die Frage, warum er trotzdem ins Stadion gehe, antwortete er nur: „Du guckst doch auch meinen Content, und findest mich scheiße!“

Auch Laserluca, der angibt, den Sport seit seiner Kindheit zu lieben, äußert sich zu dem Thema in seiner Instagram-Story. Seiner Meinung nach sei es in Ordnung, Fußballbegeisterte mit Reichweite einzuladen. „0815-Influencern, die jedem Trend hinterherlaufen“, gönne er diese Chance allerdings nicht. Daher könne er den Shitstorm zu 100 Prozent nachvollziehen. „Fans investieren privat in unseren Fußball und bekommen keine Plätze, während Influencer das Stadion als Fotokulisse nutzen, ohne etwas über Fußball zu wissen, Leni kannte nicht mal ’ne rote Karte“: So und so ähnlich lauten die Kommentare unter den Videos derjenigen Influencer, die sich zu der Thematik äußern. Schnell entsteht bei den sozialen Medien die Forderung „Influencer raus aus Stadien“, unter dem Hashtag machen viele Fußballfans ihrem Ärger Luft.

@dalia

Ich verstehe euch, aber was soll man sagen? Nein? 🙃 #influencer #em2024

♬ Originalton – Dalia

Wie erfolgreich ist die Marketingstrategie?

Das Ziel der Marketingkampagnen ist ganz klar: möglichst viele Menschen im Land dazu bewegen, zumindest für vier Wochen fußballbegeistert zu sein und bei den Spielen mitzufiebern. Auch Check24 rührte mit ihren rund vier Millionen kostenlos verschickten Trikots die Werbetrommel. Und es klappt. Viele Menschen, die zunächst keine Leidenschaft für den Fußball mitbringen, kleiden sich in Schwarz-Rot-Gold, debattieren über den nicht gegebenen Elfmeter im Viertelfinale gegen Spanien und liegen sich bei Toren mit fremden Menschen in den Armen. Aber ob die Werbung der Influencer auch nur ähnlich viel erreicht, wie ein kostenloses Fußballtrikot? Sicher werden durch die generierten Klicks eine Vielzahl an Menschen angesprochen, und allein die Debatte sorgt für ein Aufhorchen. Ob dadurch allerdings auch diejenigen angesprochen werden, die sich auch in der Vergangenheit nicht für die großen Turniere interessierten, das bleibt offen.

Von Helena Bothe


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Über den Autor/die Autorin:

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