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„Hollywood“: Madsen machen sich mit ihrem Album auf in eine bessere Welt

„Hollywood“: Madsen machen sich mit ihrem Album auf in eine bessere Welt
Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Die Indie-Rockband Madsen hat ein neues Album veröffentlicht. Auf „Hollywood“ meistern die Wendländer zielsicher den Zwiespalt zwischen Poesie und Kitsch, meint MADS-Autor Finn.


Madsen sind so etwas wie eine norddeutsche Boy-Band. Nur eben im Stile des Alternative Rock und mit Musikern Mitte 40. In den Songs ihres neuen Albums „Hollywood“ geht es um Liebe, Freundschaft und die Jugend. Immer wandernd auf dem schmalen Grat zwischen Poesie und Kitsch. Meistens liegen sie mit den Texten, in denen sie Themen behandeln, die unter echten Metalheads vielleicht als uncool gelten, aber goldrichtig.

Kontrast zwischen Tristesse und der großen Show: Cover von „Hollywood“. Foto: –/Goodbye Logik Records/dpa

Vier der Tracks auf „Hollywood“ haben die Künstler aus dem Wendland bereits vor der Veröffentlichung des Albums als Singles ausgekoppelt. Der bislang erfolgreichste von ihnen ist, wenn man den Klickzahlen auf Spotify folgt, „Ein bisschen Lärm“. In diesem Track singt sich Sebastian Madsen die Last der aktuellen Zeit von der Seele.

„Guten Tag, meine Damen und Herren/ Sind Sie bereit für ein bisschen Lärm/ Dann lad‘ ich Sie ganz herzlich ein/ Sich heute, hier und jetzt einfach mal frei zu schreien“, heißt es im Refrain. Wer genau hinhört, findet auch in „Ein bisschen Lärm“ einen Kommentar gegen rechte Gesinnungen: „Ich brauche keine Bruderschaft, ich brauche meine Brüder“, heißt es.

„Ich brauche keine Bruderschaft, ich brauche meine Brüder“

Madsen – Ein bisschen Lärm

In dem Song „Hollywood“, nach dem das Album benannt ist, kontrastieren die Künstler das triste Leben eines Vorstadtjungen mit der Vision einer besseren, bunten Welt: „Bau mir ein Hollywood/ In diese graue Hood“. Das Lied endet damit, dass er einem anderen Kind vor einem Kino begegnet und ein Filmplakat anschaut.

Das Erwachsenwerden ist schon immer ein großes Thema in Madsen-Songs. 2018 erinnerte sich die Band auf dem Album „Lichtjahre“ in „Sommerferien“ zum Beispiel an die Unbeschwertheit der Schulzeit. In „Willi“ geht es nun um eine alte Freundschaft, die an der Entfremdung des Älterwerdens leidet: „Hast Geburtstag, nächste Woche/ Ich schaff’s wieder nicht zu dir“. Das Fazit lautet: „Freundschaft kann man nicht verlernen/ Das letzte Bier können wir doch teilen“.

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„Hollywood“ mit starken Gitarren und ohne Geschrei

Die Musik von Madsen ist klassischer Alternative Rock. Ohne Gebrüll und Geschrei, dafür mit schnellem Schlagzeug und Gitarrenwand. Auch auf künstliche Klangerzeugung, also Synthesizer, verzichtet „Hollywood“.

Das neue Madsen-Album ist das erste, dass unter dem bandeigenen Label „Goodbye Logik Records“ erscheint. Die Plattenfirma ist nach dem gleichnamigen Album aus dem Jahr 2006 benannt.


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Über den Autor/die Autorin:

Finn Bachmann

Finn (21) studiert Politik und Informatik. In seiner Freizeit ist er nicht nur bei der Feuerwehr, für MADS und die Hannoversche Allgemeine Zeitung schreibt er über Lokales, Internationales und was ihn sonst so bewegt.

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