„HIT ME HARD AND SOFT“: Billie Eilish überrascht mit ihrem drittem Album
Drei Jahre hat Billie Eilish nach dem Erfolg ihrer ersten beiden Alben an „HIT ME HARD AND SOFT“ gearbeitet. In Zusammenarbeit mit ihrem Bruder und Produzenten Finneas sind zehn neue Songs entstanden.
Entgegen aller Trends hat Billie Eilish im Vorfeld zu ihrem dritten Album keine einzige Single veröffentlicht. Die Überraschung ist ihr aber gelungen. Der Titel des Albums ist auch das Motto des Sounds: hard and soft. Die zehn neuen Songs auf „HIT ME HARD AND SOFT“ sind voller Kontraste und bedienen sich verschiedenster Genres: „Chihiro“ wird von R&B getragen, „Birds of a Feather“ ist poppig, „Skinny“ erinnert an Billie Eilishs Ballade „What was I made for?“, und der Rest des Albums ist wie der Griff in eine Wundertüte. Songs wie „Wildflower“ starten ruhig und akkustisch und entwickeln sich dann im Laufe der nächsten Minuten zu großen Bandnummern mit starkem Schlagzeug.
Die neue alte Billie Eilish
Auch wenn Billie Eilish musikalisch mutiger wird und ihren eigenen Sound entwickelt und ausprobiert, bleiben ihre Texte gleich. Sie singt von Herzschmerz, Verlusten, dem Erwachsenwerden, Depressionen und dem Umgang mit der Öffentlichkeit. Trotz der unterschiedlichen Themen erzählt dieses Album aber vom ersten bis zum letzten Lied eine Geschichte, die am Ende in „BLUE“ mündet: ein Song der, im Gegensatz zu „Wildflower“, laut und hart startet und dann in einem ruhigen, soften Sound weiterläuft und teilweise die Lyrics aus den ersten Songs wiederholt.
Während sich ihre erste Alben stärker am Pop bedient haben und sie damit große Erfolge feiert, klingt „HIT ME HARD AND SOFT“ erwachsener und überzeugt durch den Überraschungseffekt: Auf den teilweise fünf Minuten langen Tracks switcht Billie Eilish immer wieder zwischen Genres und Sounds, doch ihre prägnante Stimme und die tiefgründigen Texte halten alles zusammen.
Von Lea Stockmann
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