Gzuz verhaftet: Knast oder 100 000 Euro Kaution
Der 31-jährige 187-Strassenbande-Rapper Gzuz, der mit bürgerlichem Namen Kristoffer Jonas Klauß heißt, ist in Untersuchungshaft, weil er zu spät zu einer Gerichtsverhandlung erschienen ist.
Am vergangenen Dienstag erließ das Amtsgericht Hamburg einen Haftbefehl gegen den Rapper. Er war am Morgen nicht zu seiner Gerichtsverhandlung erschienen. Polizisten hatten versucht Kristoffer Jonas Klauß, wie Gzuz mit bürgerlichen Namen heißt, in seinen beiden Eigentumswohnung aufzufinden, jedoch erfolglos.
Der 187-Rapper tauchte schließlich verspätet am Dienstagmittag im Gericht auf – er wurde sofort festgenommen. Jetzt hat er die Wahl: Entweder er muss die Zeit bis zur nächsten Verhandlung in Untersuchungshaft absitzen, oder 100 000 Euro Kaution zahlen.
Gzuz ist bereits mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung. Im aktuellen Prozess geht es laut der dpa um “Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, das Sprengstoff- und das Waffengesetz”. Im April 2018 sollen während einer Hausdurchsuchung, 17 Gramm Marihuana, 2,5 Gramm Crystal Meth und Polen-Böller bei dem Rapper gefunden worden sein.
Zusätzlich wurde Gzuz der Waffenbesitz seit August 2018 strengstens verboten. An Silvester 2018 feuerte er trotzdem mit einer Schreckschusspistole Schüsse in die Luft ab – und lud das Spektakel bei Instagram hoch.
Der Rapper ist in der Vergangenheit nicht nur durch seine provokanten und frauenfeindliche Texte aufgefallen, sondern auch durch Zusammenstöße mit der Justiz, die er medienwirksam vermarktet. Im Frühjahr 2019 urinierte er gegen das Hamburger Landgericht und sorgte damit für Schlagzeilen. Im Sommer 2019 erhielt Kristoffer Jonas Klauß eine Geldstraße, weil er „Heil Hitler“ gerufen hatte.
Am 13. Februar ist sein neues Album „Gzuz“ erschienen – fünf Tage später erschien er zu spät im Gericht.
von Sarah Danquah