Fünf Netflix-Empfehlungen für True-Crime-Fans
Foto: David von Diemar/Unsplash
Von Jeffrey Dahmer bis Jeffrey Epstein: Die weiterhin wachsende Faszination um True Crime spiegelt sich deutlich in den Netflix-Hits der vergangenen Jahre wider. Fünf Streamingtipps von MADS-Autorin Tina.
Die Miniserie „Dahmer“ aus dem Jahr 2022, die das Leben des US-amerikanischen Serienmörders Jeffrey Dahmer verfolgt, gehört zu den Top 5 der am meisten gestreamten Serien des Veröffentlichungsjahres. Der Haken an biografischen Darstellungen wie dieser: Sie versuchen oft, das Menschliche hinter dem Monster zu beleuchten und laufen somit schnell Gefahr, ihre Taten zu legitimieren. MADS stellt fünf Dokumentarfilme und -serien vor, die sich True-Crime-Fällen weltweit widmen und dabei möglichst authentisch bleiben.
„American Murder: Die Bilderbuchfamilie„
Dieser Film aus dem Jahr 2020 schlägt große Wellen in den sozialen Medien. Die vierköpfige Familie Watts aus Colorado lebt den amerikanischen Traum: Christopher und Shanann sind stolze Eltern der vierjährigen Bella und der dreijährigen Celeste. Sie leben in einem modernen Familienhaus in der Provinzstadt Frederick und erwarten bereits ihr drittes Kind, dieses Mal einen Sohn. Shanann selbst präsentiert das Familienleben regelmäßig auf Facebook. Zahlreiche dieser kurzen Clips sowie private Nachrichten mit ihren Freundinnen finden sich in der Dokumentation wieder und geben den Zuschauerinnen und Zuschauern Einblicke in den Alltag der Watts. Was Shananns Facebook-Follower damals nicht sehen: Die Ehe mit Christopher steht auf der Kippe, ihre finanzielle Lage kurz vor dem Ruin. Als Shanann, Bella und Celeste im August 2018 spurlos verschwinden, bricht Sorge in der Nachbarschaft aus, wenig später sogar auf nationaler Ebene. Auch Christopher, das einzig hinterbliebene Familienmitglied, zeigt sich besorgt.
True Crime aus der ganzen Welt: „Unsolved Mysteries„
In dieser Serie werden in drei Ausgaben ganz unterschiedliche Fälle behandelt. Von mysteriösen Vermisstenfällen und ungeklärten Morden, bis hin zu vermeintlichen Geister- und Ufosichtungen – für True-Crime-Fans ist alles dabei. Das einzige, was alle Fälle gemein haben: Sie sind bis heute weitgehend ungeklärt. Das Publikum kann sich also vorab auf offene Enden mit reichlich Anregung zum Nachdenken und Spekulieren einstellen. Die erste Folge dreht sich um Rey Rivera, einen 31-jährigen Schriftsteller und Videografen aus Baltimore, der nach einem Anruf im Jahr 2006 verschwindet. Als sein Auto wenige Tage später auf einem Parkplatz nahe seiner Arbeit gefunden wird, dauert es nicht lange, bis auch sein Leichnam in einem Konferenzraum entdeckt wird. Das Seltsame daran: Ein Loch in der Decke deutet darauf hin, dass Rey von dem Dach des benachbarten Hotels gesprungen ist. Die Entfernung zwischen dem Hotel und dem Einschlagsort seines Körpers ist jedoch nicht der einzige Aspekt, der in diesem Fall nicht übereinstimmt.
„Night Stalker: Auf der Jagd nach einem Serienmörder„
Der Night Stalker von Los Angeles gehört zu den berüchtigtsten und grausamsten Serienmördern in der Geschichte der USA. Als im Jahr 1985 bekannt wird, dass ein Unbekannter in Los Angeles County sein Unwesen treibt, der nachts in Häuser einbricht und Bewohner kaltblütig ermordet, bricht sowohl unter den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch dem LAPD große Sorge aus. Die Medien berichten von einem „Walk-in Killer“, der seine weiblichen Opfer vor dem Mord oft sexuell missbraucht; nur wenige überleben seine Angriffe und können der Polizei eine Beschreibung liefern. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: Mit jedem verstrichenen Tag, an dem Identität und Aufenthaltsort des Serienmörders unbekannt bleiben, steigt das Risiko weiterer Opfer. Die vierteilige Miniserie aus dem Jahr 2021 dreht sich nicht nur um die Verbrechen des Night Stalkers, sondern vor allem um die unermüdliche und nervenaufreibende polizeiliche Suche nach seiner Identität.
„Verschwunden: Tatort Cecil Hotel„
Als das Hotel Cecil im Jahr 1924 in Los Angeles eröffnet wurde, hat wohl keiner geahnt, welches Unheil sich darin zutragen würde. Es gibt eine ganze Reihe mysteriöser Vorfälle, die sich in dem Hotel zugetragen haben sollen. Einer der bekanntesten und auch Thema einer Netflix-Miniserie ist der Fall um Elisa Lam. Die 21-jährige Studentin aus Kanada hat sich im Jahr 2013 ein Zimmer des vergleichsweise günstigen und zentralen Hotel Cecil gebucht. Wenig später wird sie als vermisst gemeldet. Überwachungsvideos aus den Fluren zeigen das unübliche Verhalten der jungen Frau, nur Minuten vor ihrem Verschwinden. Drei Wochen später wird ihr lebloser Körper in einem Wasserversorgungstank auf dem Dach des Hotels gefunden. Doch wie ist Elisa in den Tank gekommen?
„Don’t Fuck with Cats: Die Jagd nach einem Internet-Killer„
Ein Youtube-Video aus dem Jahr 2010 erlangt große Aufmerksamkeit: Unter dem Titel „1 boy 2 kittens“ ist ein Mann zu sehen, der zwei Babykatzen mithilfe eines Staubsaugers in einer Plastiktüte erstickt. Diese Miniserie verfolgt die Admins einer Facebook-Gruppe, Deanna Thompson und John Green, die sich der privaten Internetermittlung gewidmet haben, um den Täter aus dem Video ausfindig zu machen. Denn wer Katzen töten kann, so glauben die Gruppenmitglieder, ist auch zu schlimmeren Taten fähig. Das einzige Problem: Es liegt nur ein einziger kurzer Clip vor, aus dem Hinweise auf den Täter und dessen Standort gezogen werden könnten. Wenig später taucht jedoch ein weiteres Video auf, das es zu analysieren gilt. Währenddessen scheint der Mörder still und heimlich selbst der Facebook-Gruppe beigetreten zu sein und beginnt, fiese Psychospielchen mit den besorgten Amateurdetektiven zu spielen. Gelingt es der Gruppe, ihn zu schnappen und die Polizei zu animieren, bevor es das erste menschliche Opfer gibt?
Von Tina Meyer
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