
Von Kannibalismus und anderen Gräueltaten: „Dahmer“ auf Netflix ist nichts für schwache Nerven

„Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“ ist eine neue True-Crime-Miniserie auf Netflix. In zehn Episoden erzählt sie das Leben des Kannibalen von Milwaukee. Im Netz sind die Reaktionen heftig.
Die neue Miniserie „Dahmer“ belegt kurz nach Erscheinen in etlichen Ländern Platz 1 der Netflix-Charts – und löst online heftige Debatten aus. So bezeichnet ein Angehöriger eines der Opfer des Serienmörders die Serie als retraumatisierend.
„Dahmer“: Der Horror aus dem echten Leben
Die Regisseure Ryan Murphy und Ian Brennan erzählen die Geschichte des „Milwaukee Monsters“ Jeffrey Dahmer. Eigentlich ist Murphy für seinen Jumpscare-Hit „American Horror Story“ bekannt. Bei „Dahmer“ zeigt er aber eine andere Form von Grusel – den realen Horror, der draufhält. Und der ist nichts für schwache Nerven. Verkörpert wird der Serienmörder von Evan Peters („American Horror Story“, „X-Men“). Der Schauspieler hat in der Vergangenheit bewiesen, wie wandelbar er sein kann – und setzt mit der grandiosen Darbietung eines der furchtbarsten Serienmörder der amerikanischen Geschichte noch einen drauf.
Die Serie beginnt, anders als erwartet, mit der Verhaftung Dahmers. Die weiteren neun Episoden rollen sein Leben als Kind, als junger Erwachsener und die Zeiten seiner mörderischen Gräueltaten bis hin zu seinem Gefängnisaufenthalt im Jahr 1991 auf. Dabei wird auch aus der Perspektive der Opfer erzählt. Es wird deutlich, dass der Fall Jeffrey Dahmer die Gesellschaft in ihrem Kern erschüttert hat.
Die Serie spielt mit Gefühlen
Wer sich mit dem Serienmörder beschäftigt hat, weiß natürlich, wie es für ihn ausgeht. Daher ist die Serie ein Stück weit vorhersehbar. Das Erzähltempo ist zwar langsam, aber dadurch nicht weniger fesselnd. Ein brillanter Evan Peters überzeugt in seiner womöglich besten Rolle. Was allerdings fehlt, ist eine deutliche Triggerwarnung, denn die Serie ist auch erst ab 18 Jahren freigegeben.
Von Melina Wall
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