Seite auswählen

Werbung

„Fühle mich sehr alleine“: Kayla Shyx spricht über Belastungen durch Rammstein-Video

„Fühle mich sehr alleine“: Kayla Shyx spricht über Belastungen durch Rammstein-Video
Foto: Imago/Eventpress/Golejewski

Ihr Video, in dem sie Rammstein-Sänger Till Lindemann sexuellen Übergriff vorwirft, ging viral. Zwei Monate später spricht Influencerin Kayla Shyx in einem emotionalen Video darüber, wie sehr ihr die Aufmerksamkeit seitdem psychisch zusetzt.

Anfang Juni wandte sich Influencerin Kayla Shyx auf YouTube mit einem Video an die Öffentlichkeit und erhob Vorwürfe des sexuellen Übergriffs gegenüber Till Lindemann. Dem Sänger der Band Rammstein wurde in mehreren Fällen systematischer Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt vorgeworfen. Auf Konzerten sollen in einer sogenannten „Row Zero“ junge Frauen ausgewählt und auf Aftershowpartys Opfer sexuellen Übergriffs geworden sein.

Kayla Shyx war die prominenteste Stimme, die ihre Erfahrungen teilte – entsprechend hohe Wellen schlug ihr Video. Jetzt, knapp zwei Monate später, hat die Influencerin ein sehr persönliches Video auf ihrem zweiten Youtube-Account „Kayla’s Shyss“ gepostet. In dem Clip mit dem Titel „ich weiß nicht (weiter)“ schildert sie eindrücklich, wie sehr ihr die mediale Aufmerksamkeit durch das Rammstein-Video bis heute zusetzt.

Schlaflose Nächte und Gefühl der Einsamkeit

Kayla erzählt, sie sei ratlos, habe schlaflose Nächte, wisse nichts mit sich anzufangen oder was sie posten soll. „Die ganzen Drohungen, der Hass, die Anwalts- und Gerichtskosten. Trotz der Millionen Aufrufe und der riesigen Unterstützung fühle ich mich damit sehr alleine“, sagt sie.

„Es f**kt mich jedes Mal wieder ins Herz“

Ein Gefühl der Hilfslosigkeit habe sich eingestellt, trotz des großen Zuspruchs. Kayla stellt in dem sechsminütigem Video eine Reihe von Videoschnipseln aus den Wochen nach ihrem Statement zusammen und macht erstmals öffentlich, wie es ihr privat mit dem Geschehenen geht. Auch die positiven Reaktionen hätten sie belastet, sagt sie:. „Cooles Video – habe ich jetzt schon 20-mal gehört. Cool? Ich weiß, wie’s gemeint ist. Es f**kt mich trotzdem jedes Mal wieder ins Herz.“ Bereits nach 20 Stunden hatte Kaylas neues Video 60.000 Aufrufe – obwohl ihrem Zweitaccount nur 42.000 Menschen folgen.

Ursprung der Debatte um Till Lindemann und seine Afterpartys war der Tweet der Rammstein-Konzertbesucherin Shelby Lynn Anfang Juni. Die Twitter-Userin warf Lindemann vor, er habe junge Frauen unter Drogen gesetzt und sexuell belästigt. Der Vorwurf setze eine Reihe sogenannter Outcalls in Gang, bei denen zahlreiche junge Frauen ähnliche Erfahrungen schilderten. Darunter auch Kayla, die mit ihrem Video bislang knapp sechs Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte.

Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Lindemann ein

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Ermittlungen im Fall Lindemann am Donnerstag, 29. August, eingestellt. Es hätten sich keine Zeuginnen oder Zeugen gemeldet – der Staatsanwaltschaft lägen somit keine Beweise vor, die ein Fortführen der Ermittlungen rechtfertigen würden. Kayla Shyx wurde laut der Berliner Staatsanwaltschaft vernommen – ihre Angaben seien aber zu unkonkret gewesen. In ihrem aktuellen Video kommentiert Kayla die neuesten Entwicklungen im Fall Lindemann nicht.

In den sozialen Netzwerken sind die Reaktionen auf die Einstellung des Ermittlungsverfahrens sehr unterschiedlich. Viele Fans der Band feiern diese als Beweis für Lindemanns Unschuld. Einige fordern hingegen einen kritischen Umgang mit dem Verfahren: Anzeigen wegen sexualisierter Gewalt würden zu häufig einfach eingestellt werden, oft auch, weil die Betroffenen sich nicht trauen würden, gerichtlich gegen Täter vorzugehen.

Von Luca Schneider


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

2 Bemerkungen

  1. Minsky

    Shelby Lynn hat nie behauptet während oder nach des Konzerts sexuell Missbraucht worden zu sein. Sie hat das sogar explizit abgestritten.

    Antworten
    • frank

      Die neuen Follower und Einnnahmen hat Sie gerne genommen (-:

      Auch der Artikel wird Ihr Geschäftsmodell unterstützen…

      Antworten

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Laufend die neuesten Artikel direkt in deine Mailbox -bequemer geht's nicht. Melde dich schnell und kostenlos an!

Du bist erfolgreich angemeldet