Fairphone 4: Lohnt sich das nachhaltige Smartphone?
„Nachhaltig. Langlebig. Fair.“ – mit diesem Spruch werben die Herstellers des Fairphones. Doch ist das Fairphone wirklich durch und durch positiv oder weist das mobile Endgerät auch Nachteile auf?
Wer kennt es nicht? Alle paar Jahre gibt das Handy verlässlich den Geist auf und ein neues Gerät muss her. Das ist teuer und erzeugt Müll. Ein niederländisches Unternehmen will die Lösung dafür gefunden haben. Ihr neuestes Produkt ist das Fairphone 4. Es wird als das „bislang nachhaltigste Smartphone“ mit „5G Speed und 5 Jahren Garantie“ beworben. Außerdem soll es „elektromüllneutral“ sein. Das Besondere am Fairphone ist nämlich, dass kein Bauteil verklebt und es dadurch mithilfe eines Schraubendrehers in seine Einzelteile zerlegbar ist. So ist es einfach zu reparieren und Teile wie Akku, Kamera und Display können ausgetauscht werden, sollten sie kaputtgehen.
Ist das Fairphone 4 wirklich so gut, wie es umworben wird?
Das Fairphone ist durch seine modulare Bauweise tatsächlich langlebig. Man kann Einzelteile herausnehmen, im Shop des Herstellers nachbestellen und das Smartphone so eigenständig reparieren. Der Nachhaltigkeitsgedanke stehe immer im Vordergrund, so „Netzwelt“. Verbaute Materialien wie aluminiumähnliche Stoffe, Silber und Gold werden umweltfreundlich und fair gefördert. Außerdem setzt sich der Hersteller des Fairphones für einen guten Umgang und faire Arbeitsbedingungen der Beschäftigten der Lieferketten ein. Alte Teile werden recycelt.
Allerdings wird kritisiert, dass die technische Leistung für den relativ hohen Preis von 579 Euro zu wünschen übrig lässt. „Die technische Ausstattung der Geräte hinkt jedoch gegenüber den anderen aktuellen Handys ihrer Zeit hinterher“, bemängelt „Netzwelt“. Eine niedrige Kameraqualität, kein Kopfhöreranschluss und die nur bedingte Eignung für anspruchsvolle mobile Spiele – das sind die schwerwiegendsten Nachteile des Smartphones.
Schwerer als andere Smartphones
Zudem ist das Fairphone 4 mit einem Gewicht von 225 Gramm verhältnismäßig schwer und auch „deutlich dicker als andere moderne Smartphones“, stellt „Netzwelt“ fest. Jedoch ist dies nicht unbedingt ein Nachteil, denn dem Fairphone wird trotzdem eine gewisse Eleganz zugeschrieben, welche vor allem durch die gute Verarbeitung und den Rahmen aus Aluminium zustande kommt.
Basierend auf den Tests und mit dem Gedanken zum Umweltschutz im Hinterkopf kann nun jeder selbst entscheiden: Nimmt man die Mängel für die Langlebigkeit in Kauf oder bevorzugt man doch ein High-End-Gerät?
Von Merle Pries
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