Es könnte alles so einfach sein – in einer digitalen Uni
Bei bürokratischen Prozessen hinken Hochschulen oft den technischen Möglichkeiten hinterher, findet MADS-Autorin Anna.
„Die Master-Arbeit ist in Maschinenschrift oder mit dem Computer anzufertigen“, stand in dem Schreiben, das ich wenige Tage nach der Anmeldung meiner Abschlussarbeit in den Händen hielt. Maschinenschrift? Na klar, meine Schreibmaschine steht schon bereit für die 100 Seiten, die ich in den nächsten Monaten füllen muss, dachte ich höhnisch.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich frage, in welcher Zeit Unis stecken geblieben sind. Alle reden davon, Prozesse digitaler zu gestalten. Von wegen: An vielen Unis und Hochschulen versinken Studis bis heute in Papierkram, sobald man eine Prüfung anmelden oder Organisatorisches erledigen möchte. Von Digitalisierung kann da oft keine Rede sein.
Hausarbeiten auf dem Tablet
2011 hat der Bund den „Qualitätspakt Lehre“ ins Leben gerufen, mit dessen Hilfe bis 2020 etwa zwei Milliarden Euro in die Entwicklung und Verbesserung der Lehre fließen sollen. Sicherlich hat es seitdem einige Fortschritte gegeben. Viele Universitätsbibliotheken haben mittlerweile ihre Bestände digitalisiert.
Einmal konnten meine Kommilitonen und ich unsere Dozentin mit dem Tipp begeistern, dass sie Hausarbeiten, die wir zu Hause am Laptop geschrieben haben, ganz unkompliziert auf ihrem Tablet lesen kann – das Herumschleppen von schweren, ausgedruckten Hausarbeiten könne sie sich eigentlich sparen. Doch auf diese Idee war sie bisher nicht gekommen. Genauso wenig, wie eine Abwesenheitsnotiz ins Mailprogramm zu schreiben, wenn sie im Urlaub ist.
Unis hinken hinterher
Ständig versuchen Studierende ihre Dozenten zu erreichen, bekommen wochenlang keine Antwort und haben keinen blassen Schimmer warum. Dabei könnte es doch so einfach sein, sie zu informieren.
Bei bürokratischen Prozessen hinken Universitäten und Hochschulen oftmals den technischen Möglichkeiten hinterher. Immerhin gibt es eine Karte, die sowohl Semesterticket, wie auch Bibliotheksausweis und Zahlungsmittel für die Mensa ist. Das lässt hoffen, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis wir unser Studium endlich digital organisieren können. Dann würde alles ein bisschen einfacher sein – für Studierende und Mitarbeiter.
Von Anna Beckmann