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Ergebnisse neuer Jugendwahlstudie: Ein Viertel der Befragten lehnt das Links-Rechts-Schema ab

Ergebnisse neuer Jugendwahlstudie: Ein Viertel der Befragten lehnt das Links-Rechts-Schema ab
Foto: Ole Spata/dpa

Kurz vor den Wahlen in Ostdeutschland hat das Institut für Generationenforschung aus Augsburg eine neue Jugendwahlstudie veröffentlicht, die das Wahlverhalten der Generation Z sowie ihr Verhältnis zu den rechten und linken politischen Rändern beleuchtet. Die Studie zeigt: Viele junge Menschen sind unzufrieden, haben Angst vor der Zukunft und misstrauen der Politik.


Das Institut für Generationenforschung veröffentlichte am Montag eine neue Jugendwahlstudie, die das Verhältnis der Generation Z zur Politik aufzeigt. Laut den Machern der Studie löst sich diese Generation zunehmend von der traditionellen politischen Einordnung und wird immer mehr von extremen Positionen angezogen.

Für die Studie wurden während der Sommermonate über tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 16 bis 25 Jahren in einem dreistufigen Verfahren befragt. Ziel war es, die Wünsche, Ängste und Hoffnungen der Generation Z in Deutschland besser zu verstehen.

Rechts? Links? Egal!

Die Studie hat einige neue Einstellungen aufgezeigt, die in der aktuellen Erstwählergeneration vertreten sind. So lehnen 26 Prozent der Befragten, also etwa ein Viertel, das klassische politische Links-Rechts-Schema ab. Dies zeigt sich auch daran, dass sich zwar 33 Prozent der Befragten der politischen Mitte zuordnen, jedoch etwa ein Drittel von ihnen angaben, sie würden die AfD oder das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wählen.

Misstrauen gegenüber der Regierung

Auch der Regierung stehen viele der Befragten kritisch gegenüber: 41 Prozent sind der Ansicht, dass der Regierung das Wohl der Menschen egal ist. 32 Prozent glauben sogar, dass die Regierung gegen die Bevölkerung arbeitet. Befragte, die diesen Aussagen zustimmten, wählten am häufigsten die AfD, das BSW, die Linke und die FDP.

Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Jugend ohne Zuversicht

Zusätzlich zeigten Erstwählende in der Befragung hohe Werte bei Ängsten und Perspektivlosigkeit. Über die Hälfte der Studienteilnehmenden (56 Prozent) konnte nichts nennen, was sie zuversichtlich stimmt. Die Befragten im Westen waren dabei weniger zuversichtlich als ihre Altersgenossen im Osten. Hauptsächlich wurden Rente, soziale Ungleichheit und finanzielle Aussichten als Gründe für die Verunsicherung genannt.

In Bezug auf Zukunftsängste nannten die Befragten insbesondere drei Parteien: die AfD, die Grünen und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die Angst vor der AfD in Bezug auf die Zukunft ist im Westen stärker ausgeprägt als im Osten Deutschlands. Die Sorge vor den Grünen wird vor allem damit begründet, dass sie als Verbotspartei und „extrem“ wahrgenommen werden. Die Angst vor dem BSW wurde hauptsächlich von Anhängern anderer linker Parteien geäußert und ist ebenfalls im Westen stärker als im Osten ausgeprägt. Als größtes politisches Problem nannten die Befragten Migration. Auf Platz zwei lagen gleichwertig der Klimawandel und Rechtsextremismus.

Umgang mit Studienergebnissen

Die Studie soll dazu beitragen, junge Menschen und Erstwählende in Deutschland besser zu verstehen. Wie die Ergebnisse interpretiert werden und ob daraus ein konkreter Handlungsbedarf abgeleitet wird, bleibt abzuwarten.

Von Jennifer Kramer


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Über den Autor/die Autorin:

Jennifer Kramer

Jennifer (22) studiert in Hannover Politikwissenschaft. Damit das Studium nicht zu eintönig wird, schreibt sie nebenbei für MADS über alles, was sie bewegt. Besonders gern über Politik, Kultur und Literatur.

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