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Emilia Schüle über „Elemental“: „Der Film versucht, Vorurteile abzubauen“

Emilia Schüle über „Elemental“: „Der Film versucht, Vorurteile abzubauen“
Foto: Disney

Im neuen Disney-Animationsfilm „Elemental“ übernimmt Emilia Schüle die Rolle der Ember. Im Interview mit MADS spricht sie über ihre Liebe zu Pixar-Filmen, die Arbeit im Synchronstudio und die Message des neuen Kinofilms.


Emilia, was hat dich fasziniert, die Rolle der Ember zu sprechen?

Ich liebe Pixar-Filme und fand den Trailer schon sehr süß. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht auch ein bisschen mit ihr identifizieren konnte.

„Elemental“: Emilia Schüle leiht Feuerdame Ember ihre Stimme. Foto: Disney/Pixar

Was ist es, womit du dich identifizieren kannst?

Mit ihrem Element Feuer. Mit der Art und Weise, wie man für Dinge brennt. Obwohl ich sagen muss, dass ich die Emotionen da ein bisschen besser unter Kontrolle habe als sie.

Hast du eine spezielle Taktik, um dich in die Rolle einzufinden?

Nein, tatsächlich nicht. Vorher mache ich nichts. Bei der Synchronarbeit ist es so, dass man vorher ja die amerikanische Vorgabe hat. Man weiß grob, in welche Richtung es geht, und ansonsten kommt einfach viel aus dem Bauch heraus.

Du hast schon viel synchronisiert. Wie ist der Ablauf in der Sprecherkabine?

Man trifft sich so um 9 Uhr, und dann ist es meistens in zwei Räume aufgeteilt. In dem einen Raum stehe ich, und mit mir noch eine weitere Person, meistens eine Cutterin, die dann ganz genau darauf achtet, ob die Länge des Satzes zu der Länge der Mundbewegung von Ember passt. Und wenn du dann zum Beispiel etwas zu spät eingesetzt hast, dann wird der Take noch mal von vorne gemacht, sodass dann alles wie ein Puzzle zusammengefügt werden kann. Und hinter so einer Glasscheibe sitzt ein Techniker, der sich um das Mikro kümmert. Man muss ja manchmal auch schreien, und dafür muss dann alles noch mal eingepegelt werden. Außerdem ist noch ein Synchronregisseur anwesend, der ganz normal mit mir arbeitet wie ein „normaler“ Regisseur. Und so spielt sich dann dieser Tag ab, bis am Ende alle zufrieden sind.

Bist du bei diesem ganzen Prozess allein im Studio?

Beim Einsprechen bin ich allein. Auch wenn Dialoge stattfinden, war Jannis jetzt beispielsweise nicht da. Jeder spricht seinen Part allein ein. Obwohl Jannis es da etwas einfacher hatte, weil er nach mir seinen Part eingesprochen hat und immer den Gegenpart hatte. Ich musste quasi einen Monolog führen.

Ist dir Schauspielern oder Synchronarbeit lieber?

Also ich bin schon lieber am Set. Ich liebe das, wenn ich aus dem Auto aussteige und die ganzen Wohnwägen sehe und man immer woanders ist. Das ist irgendwie so ein Freiheitsgefühl. Deshalb empfinde ich es als Herausforderung beim Synchron, dass man da in gewisser Weise an das Mikro gefesselt ist. Anderseits ist es bei der Synchronarbeit eine kurze intensive Arbeitsphase, von sieben Tagen und dann hat man halt was geschafft, worauf man stolz sein kann. Dann kommt schnell so ein toller Film raus. Also es ist auch schön, aber anders schön.

Lies auch: Jannis Niewöhner über den Film „Elemental“: „lch bin auch nah am Wasser gebaut“

Gibt es eine Message im Film, die dir besonders wichtig ist?

Ja, auf jeden Fall. Dieser Film beschäftigt sich nämlich auch mit dem Thema Herkunft, Migration, Wurzeln und die Heimat. Das sind einfach sehr relevante Themen, die uns aus immer neuen Gründen als Gesellschaft beschäftigen. Durch beispielsweise große Migrationswellen merken manche einfach eine gewisse Art Angst vor der Fremde. Es ist messbar, dass es in manchen Ländern einen Rechtsruck gibt, und dieser Film versucht, mit diesen Vorurteilen umzugehen und sie abzubauen. Er zeigt, dass verschiedene Elemente aufeinander zugehen können, dass Brücken geschlagen werden können. Und dass man, selbst wenn man wie Feuer oder Wasser ist, etwas aneinander findet, was man mögen kann. 

Interview: Louisa Hertz


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Über den Autor/die Autorin:

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