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Elon Musk und J.K. Rowling beteiligt: Boxerin Imane Khelif klagt gegen Hetze auf X

Elon Musk und J.K. Rowling beteiligt: Boxerin Imane Khelif klagt gegen Hetze auf X
Foto: Anis Belghoul/AP Photo

Die algerische Boxerin Imane Khelif ist während der Olympischen Spiele zum Ziel von Mobbingattacken geworden, an denen sich unter anderem auch Elon Musk und J.K. Rowling beteiligten. Nun tauchen die beiden laut Medienberichten auch in einer Klage von Khelif auf.


Nach ihrem Kampf gegen die italienische Boxerin Angela Carini ist Imane Khelif Opfer eines Shitstorms in sozialen Medien geworden. Der Grund: In einer Debatte über ihr Geschlecht wurde fälschlicherweise behauptet, Khelif sei eine trans Frau. Viele queerfeindliche Kommentare bezeichneten die cis Frau daher als Mann. Nun wehr sich die Boxerin mit rechtlichen Maßnahmen. Wie ihr Anwalt gegenüber dem Magazin „Variery“ bestätigte, habe sie eine Klage wegen Cybermobbings eingereicht, die sich unter anderem auch gegen Elon Musk und Autorin J.K. Rowling richtet. Diese verbreiteten die Falschinformationen und behaupteten, Frauen im Sport schützen zu wollen. Daraufhin entwickelte sich eine regelrechte Hetzkampagne gegen Khelif.

Umstrittener Verband sperrte Imane Khelif

Die Behauptungen gehen auf eine Entscheidung der International Boxing Association (IBA) zurück, die Khelif und eine weitere Sportlerin sperrte und angab, die beiden Boxerinnen seien durch einen Geschlechtstest gefallen. Mittlerweile ist dieser Verband unter anderem aufgrund von Korruptions- und Wettbewerbsverzerrungsvorwürfen in Verruf geraten. Auch genaue Informationen über den Geschlechtstest, zum Beispiel, was überhaupt getestet wurde, veröffentlichte die IBA nicht. Zudem wurde Khelif Berichten zufolge in einem laufenden Turnier gesperrt, nachdem sie die russische Boxerin Azalia Amineva besiegt hatte. Der IBA wird nach wie vor von Umar Kremlev kontrolliert, der selbst Russe ist und dafür sorgte, dass das staatlich geführte Gasförderungsunternehmen Gazprom Hauptsponsor des IBA wurde.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) entschied daraufhin, dass die Umstände für die Disqualifikation suspekt seien und die Entscheidung nicht nachvollziehbar sei. Für das IOC sei laut eigenen Angaben das Geschlecht auf der Geburtsurkunde ausschlaggebend, weshalb Khelif die Teilnahme an den Olympischen Spielen gestattet wurde. Trotz dieser Entscheidung und eines ausführlichen Statements, dass Khelif den Rücken deckte, behaupteten viele immer noch, sie sei in Wahrheit ein Mann.

Goldmedaille trotz Hetzkampagne

Verschiedenen Medienberichten zufolge soll die Boxerin eine genetische Besonderheit haben, die für einen erhöhten Testosteronspiegel sorge. Aussagen darüber, dass Khelif XY-Chromosomen habe, wurden nicht offiziell bestätigt. Das hielt viele Userinnen und User, vor allem auf X (ehemals Twitter), nicht davon ab, Khelif zu attackieren. Ihre Klage, die sie und ihr Anwalt beim französischen Strafgericht einreichten, richtet sich primär gegen X. So soll sichergestellt sein, dass sich die Ermittlungen gegen alle Accounts richten können, die auf der Plattform Falschinformationen und Beleidigungen verbreitet haben. Namentlich genannt wurden unter anderem Elon Musk, J.K. Rowling, Donald Trump und Logan Paul, die sich alle direkt an der Kampagne gegen Khelif beteiligten und Falschinformationen unter ihren Millionen Followerinnen und Followern verbreiteten. Paul behauptete in einem Post: „This is the purest form of evil unfolding right before our eyes. A man was allowed to beat up a woman on a global stage, crushing her life’s dream while fighting for her deceased father. This delusion must end.“ Kurz darauf löschte er sein Statement und gab zu, möglicherweise Falschinformationen verbreitet zu haben.

Die Anschuldigungen gingen Khelif laut eigener Aussage sehr nahe, und auch ihr Trainer bestätigte, sie habe in den vergangenen Wochen mit mentalen Problemen zu kämpfen gehabt. Davon ließ sich die Boxerin allem Anschein nach jedoch nicht von ihrem Ziel ablenken. Denn: Im Finale ihrer Gewichtsklasse sicherte sich die Algerierin die Goldmedaille.


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