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Ein gebrochenes Herz ähnelt einem Herzinfarkt

Ein gebrochenes Herz ähnelt einem Herzinfarkt
Foto:  Lisa Krassuski/dpa

Ein gebrochenes Herz ist keine Metapher, sondern ein medizinisches Phänomen. Das Broken-Heart-Syndrom kann durch traumatische Erlebnisse und großen Stress ausgelöst werden.

Das gebrochene Herz taucht nicht nur in Liebesfilmen auf, sondern existiert auch im echten Leben. Ausgelöst wird das Broken-Heart-Syndrome oder Gebrochenes-Herz-Syndrom aber nicht unbedingt durch Liebeskummer, sondern generell durch großen Stress – und vielleicht auch durch Freude.

Der ungewöhnliche Name bezeichnet eine schwere Funktionsstörung des Herzens, erklärt Wolfgang Fehske, Chefarzt der Kardiologie am St. Vinzenz-Hospital in Köln. Ausgelöst wird sie, wenn der Körper große Mengen bestimmter Hormone ausschüttet – darunter das Stresshormon Adrenalin oder das manchmal Glückshormon genannte Dopamin. Im Übermaß sorgen diese Hormone dafür, dass sich mehrere Herzgefäße krampfartig verengen und sich ein Teil der linken Herzkammer nicht mehr bewegt.

Die Symptome des Broken-Heart-Syndroms sind ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, Atemnot etwa oder Schmerzen in der Brust. Fehldiagnosen sind deshalb nicht unwahrscheinlich. Korrekt und rechtzeitig erkannt, lässt sich das gebrochene Herz aber mit Medikamenten, viel Flüssigkeit und Bettruhe gut behandeln – Folgeschäden sind den Angaben nach selten.

Das Happy-Heart-Syndrom

Doch auch positiver Stress kann sich negativ auf unser Herz auswirken. Erfreuliche Erlebnisse können also den selben Zustand einleiten wie das Broken-Heart-Syndrom – auch Taku-Tsubo-Syndrom oder Stresskardiomyopathie genannt.

An einem Geburtstag ist das Risiko ein kardiovaskuläres Ereignis zu erleben um 27 Prozent höher als an einem anderem Tag. Das ergab eine Arbeit von Gustavo Saposnik aus dem Jahr 2006. Untersuchungen von Jelena Ghadri und Kollegen vom Züricher Universitätsklinikum kamen zu ähnlichen Ergebnissen.

Sie durchforsteten das Tako-Tsubo-Register nach Patienten, die vor dem Ereignis etwas Erfreuliches erlebt haben. Und sie wurden fündig: Bei 4,1 Prozent aller Fälle war ein freudiges Ereignis der „Trigger“. Eine Patientin war beispielsweise Großmutter geworden, eine andere hatte einen Jackpot geknackt. Vor allem Frauen sind vom Happy- als auch vom Broken-Heart-Syndrom betroffen.

Weiterlesen: Das Herz dieser Baby-Schildkröte schlägt außerhalb des Körpers

Von RND/dpa/ka


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