„Das Konzept ist voll aufgegangen“: Das war die Ideenexpo 2021
Mehr als 70.000 Personen haben die erste digitale Ideenexpo mit einem umfangreichen Bühnenprogramm verfolgt. Grund genug für die Veranstalter, sich auch zukünftig auf Onlineformate einzulassen.
„Mit dieser Resonanz haben wir nicht gerechnet“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der Ideenexpo Volker Schmidt am Ende der zweitägigen Veranstaltung. Europaweit hätten Menschen das Programm im Internet verfolgt. „Das Konzept ist voll aufgegangen“, sagt Schmidt. Den Veranstaltern zufolge haben neben den insgesamt 600 Gästen vor Ort mehr als 70.000 Personen das Bühnenprogramm online verfolgt. „85 Prozent davon sind unsere Kernzielgruppe, die Jugendlichen in der Berufsorientierung“, ergänzt Schmidt. „Das ist spitze für die Premiere.“
Weitere digitale Versionen geplant
Und es soll nicht bei einer digitalen Ausgabe der Ideenexpo bleiben. Künftig werde es die Veranstaltung jedes Jahr statt nur alle zwei Jahre geben – immer im Wechsel digital und in Präsenz, erklärt Schmidt zum Abschluss der diesjährigen Ausgabe. Für die Gäste bedeutet das, dass sie 2022 wieder vor Ort die Ausstellungsstände erkunden können, ehe dann im Jahr 2023 das nächste digitale Format auf sie wartet.
Bei der Premiere in diesem Jahr präsentieren sich zwei Tage lang in einem jeweils fünfstündigen Bühnenprogramm Auszubildende aus vielen verschiedenen Berufen. Die Videos dazu sind noch bis Oktober unter www.ideenexpo.de abrufbar. Aufgelockert wurde das Programm unter anderem durch Experimente, Musikeinlagen und Auftritte von Influencern.
Aussteller ziehen gemischtes Fazit
Gleichzeitig hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich bei mehr als 100 Ausstellern über die Unternehmen und Berufe zu informieren. Hier fiel das Fazit gemischt aus. „Die Resonanz war nicht so gut, wie gehofft“, sagt etwa Christoph Albrecht, Auszubildender zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik beim NDR. Zahlenmäßig hätte er mit mehr Anfragen gerechnet. Immerhin: „Die meisten, die zu uns gekommen sind, hatten auch echtes Interesse“, sagt Albrecht. So hätten sich einige gemeldet, die sich bereits beim NDR beworben hatten oder noch vorhaben, dies zu tun.
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Der Tischlerverband Niedersachsen/Bremen habe am Donnerstag sogar mehrere Videoanrufe direkt ins Klassenzimmer getätigt, erzählt die Leiterin für Aus- und Weiterbildung, Claudia Klemm. Am Freitag sei die Nachfrage jedoch „eher mau“ gewesen. Ähnliches berichtet der Flughafen Hannover. „Der Videoanruf wurde vor allem am Donnerstag viel genutzt“, sagt Sprecherin Kristin Peschel.
„Man muss das Richtige suchen“
Zum Abschluss des zweiten Vormittags betrat Sänger Clueso die Bühne in der Messehalle. Dass ihm sein Job gefällt, daran ließ er keine Zweifel. „Seltsam, aber cool – endlich wieder Tourfeeling“ beschrieb er seine Vorfreude auf das Konzert, was er am Abend zum Abschluss der Ideenexpo gibt. Er selbst sei eher durch Zufall Musiker geworden, weil er mit dem Schulsystem nicht so gut klargekommen sei, erzählte er. Den Schülerinnen und Schülern gab er kurzerhand Tipps mit auf den Weg. „Meine Empfehlung ist, sich wirklich etwas zu suchen, was einem gefällt. Und wenn man es gefunden hat, dann darf man nicht mehr loslassen.“
Von Thea Schmidt