Berufswahl: Sieben Tipps für Orientierungslose
In Deutschland werden derzeit rund 21.000 Studiengänge angeboten, und die Nachfrage der Unternehmen ist hoch. Die Vielzahl an Optionen kann junge Menschen überfordern. MADS gibt sieben Tipps für die Berufswahl.
1. Grundlage schaffen
Für die Orientierung bei der Berufswahl ist es hilfreich, sich darüber klar zu werden, wonach man überhaupt sucht. Da kann es von Vorteil sein, sich einige Fragen zu stellen. Zum Beispiel:
- Was sind meine Stärken und Interessen?
- Welche Tätigkeiten machen mir Spaß?
- Bin ich eher der praktische oder der theoretische Typ?
Auch Gespräche mit der Familie und Freunden können dabei sehr aufschlussreich sein. Diese kennen einen in der Regel gut und haben vielleicht Ideen, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Wichtig ist es dabei, sich nicht von außen in Richtungen drängen zu lassen, die man selber überhaupt nicht einschlagen möchte.
2. Onlinetests
Heutzutage bieten viele Agenturen, Universitäten, Hochschulen und Job-Portale Selbsttests zur Berufsfindung an. Häufig beinhalten diese Interessens-, Vorlieben- und mehrere Kompetenztests, aus deren Ergebnissen man eine persönliche Empfehlung für mögliche Studiengänge oder Berufsziele, geordnet nach Überschneidungsrate, bekommt. Zum Beispiel über check-u.de, azubiyo.de oder hochschulkompass.de. Diese führen einen womöglich nicht direkt zum Ziel, stellen einem aber oftmals vorher völlig unbekannte Optionen vor.
Lies auch: Berufsorientierungstools im Test
3. Persönliche Beratung
Wer alleine mit der Suche nicht weiterkommt, sollte es in Betracht ziehen, eine professionelle Beratung zu nutzen. Die Agentur für Arbeit bietet neben dem Onlinetest „Check-U“ auch die Option eines persönlichen Beratungsgesprächs an, in welchem die Mitarbeitenden der Agentur auf die persönlichen Interessen und Fähigkeiten eingehen. Sie erklären die unterschiedlichen Funktionen ihrer Internetseite, zeigen verschiedene Berufsmöglichkeiten auf und begleiten auch bei Bedarf kostenlos über mehrere Termine hinweg – bis zur finalen Entscheidung.
4. Recherchieren und reden
Führt die Interessenrecherche zu keinem Ergebnis, wird es Zeit, den Ausgangspunkt der Suche zu verändern. Welche Tätigkeiten machen mir Spaß, und welche Berufe könnten diese beinhalten? Internetseiten wie berufe.tv von der Agentur für Arbeit bieten die Möglichkeit, einen Einblick in den Arbeits- und Ausbildungsalltag vieler verschiedener Berufsgruppen zu bekommen. Findet sich dort ein spannender Beruf, muss man nur noch herausfinden, was es braucht, um diesen zu erlernen.
5. Unternehmen anschreiben und Fragen stellen
Warum nur online recherchieren und nicht einfach mal in einem Unternehmen direkt nachfragen? Man kann eine E-Mail an die Unternehmen schreiben, die einen interessieren, und sie zu dem ins Auge gefassten Beruf um ein Gespräch bitten. Viele Unternehmen suchen aufgrund des demografischen Wandels intensiv nach Nachwuchs und sind oft entsprechend entgegenkommend.
6. Eine Richtung gefunden? Dann ab ans Ausprobieren!
Das gute alte Praktikum: Nirgends lernt man den potentiellen Traumberuf besser kennen, als wenn man ihn am eigenen Leib erlebt. Was einem zu Beginn aus Erzählungen als total spaßig erscheint, kann in der Praxis plötzlich erschreckend öde wirken – oder auch genau andersrum. Den Traumberuf in einem Praktikum auszutesten kann daher sehr erleuchtend sein.
7. Nichts ist für alle Ewigkeit
Nur weil man sich einmal in eine Richtung orientiert, heißt das nicht, dass man sich für immer auf die Berufswahl festlegt. Indem man über gesammelte Erfahrungen eine ungefähre Idee anstrebt, hat man bereits ein Ziel vor Augen, das auf den eigenen Interessen basiert und auf das es sich hinzuarbeiten lohnt. Während der Ausbildung oder des Studiums werden sich immer wieder viele neue Möglichkeiten in unerwartete Richtungen auftun, die einem dann eventuell doch eher liegen als die zuerst auserkorene Wahl. Also: sich ausprobieren, dem Bauchgefühl folgen und einfach anfangen.
Von Annika Koch
Lies auch: