
Exzentrik und Plüsch: Das ist Christian Steiffen

Blasspinkes Rüschenhemd, buschige Kotletten und Wolle-Petry-Schnauze: Christian Steiffen ist Trash pur. Auf seinem dritten Album „Gott of Schlager“ zelebriert er in ironischer Manier alles, was die Hitparade so zu bieten hat.
Dass es Christian Steiffen nicht ganz so ernst meint, wird schon an der phonetischen Anstößigkeit seines Künstlernamens deutlich. Mit aufgeknöpftem, blasspinkem Rüschenhemd, buschigen Koteletten und Wolle-Petry-Schnauzer sieht er aus wie eine Reinkarnation des Siebzigerjahre-Schlager-Klischees.
Auf seinem dritten Album „Gott of Schlager“ zelebriert er mit trashiger Hybris alles, was die Hitparade so zu bieten hat: Disco, Country, Discofox, Pop und ordentlich Brusthaar.
Die Texte sind nicht weniger plüschig-exzentrisch, dafür aber herrlich ironisch. In seiner Direktheit ist Christian Steiffen, der mit bürgerlichem Namen Hardy Schwetter heißt und aus Osnabrück kommt, ein Gegenentwurf zum Hochglanzpop von Helene Fischer.
Gegenentwurf zum Helene-Fischer-Hochglanzpop
Statt „Atemlos durch die Nacht“ singt er „Ich breche in die Nacht“ – zuMundharmonikagewimmer. In der Country-Nummer „Wie der Wind“ rät er zur vollkommenen Darmentspannung: „Lass ruhig mal wieder einen fahr’n.“
Und was er über die fünfte Jahreszeit denkt, macht er in „Kack Kack Kack Kack Karneval“ deutlich – wenn Fanny van Dannen Schlager machen würde, klänge es vermutlich ähnlich. Wer sich selbst überzeugen möchte: Ende März geht Steiffen auf Tour.
Live: 28. März: Berlin – Huxley’s; 29. März: Leipzig – Täubchental; 4. April: Frankfurt – Batschkapp; 11. April: Hannover – Capitol; 13. April: Hamburg – Große Freiheit 36; 25. April: München – Muffathalle; 26. April: Wien – Szene Wien; 27. April: Dresden – Alter Schlachthof