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Au-pair: Fragen und Antworten zu der Gap-Year-Option

Au-pair: Fragen und Antworten zu der Gap-Year-Option
Foto: Unsplash/Vladislaw Klapin

Nach dem Abi steht für viele erst mal ein Gap Year an – sei es Freiwilligendienst, Work & Travel oder Ähnliches. Eine beliebte Form des Auslandsaufenthaltes ist das Au-pair. Alles, was man dazu wissen muss, hat MADS-Autorin Alina gesammelt.


Was ist ein Au-pair-Aufenthalt?

Ein Au-pair-Aufenthalt ermöglicht einen kulturellen Austausch zwischen einem Au-pair und seiner Gastfamilie im Ausland. Dabei lebt das Au-pair zusammen mit der Familie, kümmert sich um die Kinder und übernimmt kleinere Haushaltsaufgaben. Im Gegenzug erhält das Au-pair eine Unterkunft, Verpflegung und Taschengeld. Dabei soll das Au-pair aber als Familienmitglied gesehen werden und nicht als Haushaltshilfe. Oft besucht das Au-pair im Gastland auch einen Sprachkurs, um seine Fremdsprachenkenntnisse weiter zu vertiefen.

Für wen eignet sich ein Au-pair-Jahr?

Sprachbegeisterte und offene junge Leute, die sich gerne um Kinder kümmern, Verantwortung übernehmen können und bereit sind, für einen längeren Zeitraum in einem fremden Land zu leben und dessen Kultur kennenzulernen, sind bestens als Au-pair geeignet. Ein solcher Aufenthalt setzt zudem ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein voraus, schließlich ist man im neuen Land erst mal fremd und muss sich auf einer anderen Sprache verständigen können. Mut ist hierbei gefragt. Man muss über seinen eigenen Schatten springen, dies wird jedoch mit unvergesslichen Lebenserfahrungen belohnt.

Foto: Unsplash/Marco Ceschi

Wie und wo plane ich am besten?

Die sorgfältige Planung des Auslandsaufenthaltes sollte möglichst früh beginnen, etwa sechs bis spätestens drei Monate vor dem geplanten Antritt der Reise. Das ist wichtig, um Stress und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Im Internet lassen sich einige Plattformen finden, bei denen sich Au-pair-Anwärter und Gastfamilien registrieren können. Mithilfe des erstellten Profils ist es möglich, sich selbst vorzustellen und anderen einen Eindruck von sich zu vermitteln. Mithilfe von Suchfiltern (zum Beispiel Dauer des Aufenthaltes oder Zeitpunkt der An- und Abreise) können die Au-pairs daraufhin passende Gastfamilien finden oder von Familien gefunden und kontaktiert werden.

Bekannte Plattformen sind zum Beispiel aupairworld.com und aupair.com. Nimmt man zusätzliche Kosten in Kauf, helfen einem auch Agenturen wie activeabroad.de und culturalcare.com bei der Vermittlung. Diese befassen sich jedoch nur mit Aufenthalten in den USA.

Wie läuft das Kennenlernen einer Gastfamilie ab?

Empfehlenswert ist es, mehrere Videotelefonate mit einer Gastfamilie zu führen, um diese besser kennenzulernen und wichtige Fragen vorab zu besprechen und zu klären. Idealerweise kommt es anschließend zu einem Vertrag zwischen beiden Seiten. Man sollte jedoch nicht enttäuscht sein, sollte es nicht gleich mit der ersten kontaktierten Familie klappen.

Was muss ich alles vorbereiten?

Kommt ein Vertrag zustande, sollte sich das zukünftige Au-pair zeitnah um alle behördlichen Angelegenheiten und Unterlagen wie einen gültigen Reisepass und Versicherungen kümmern. Der unterschriebene Vertrag, in dem alle Details und Vereinbarungen festgehalten sind, wird gegebenenfalls für das Beantragen des Visums benötigt, sofern das Zielland außerhalb der EU liegt. Auch das Visum sollte früh genug, bestenfalls direkt nach dem Zustandekommen des Vertrags, bei der zuständigen Auslandsvertretung im Zielland zusammen mit allen nötigen Unterlagen beantragt werden.

Wie wird der Aufenthalt finanziert?

Da das Au-pair bei der Gastfamilie wohnt und verpflegt wird, entstehen keine Kosten für die Unterkunft. Das Au-pair muss auch kein zusätzliches Geld für Essen ausgeben. Zudem erhält es wöchentlich oder monatlich Taschengeld, manche Länder legen eine offizielle Summe vorab fest. Je nach Absprache mit der Gastfamilie muss das Au-pair die An- und Abreisekosten allerdings selbst übernehmen. Belegt man während seines Aufenthaltes zehn Stunden wöchentlich noch einen Sprachkurs, hat man zusätzlich noch einen Anspruch auf Kindergeld. Der Sprachkurs wird oft, aber nicht immer, zumindest in Teilen von den Gastfamilien bezahlt. Die Kosten für diese Form des Auslandaufenthaltes sind im Vergleich zum klassischen Reisen also eher gering.

Foto: Unsplash/Naassom Azevedo

Was sollte ich noch beachten? Gibt es Risiken?

Es ist wichtig, dass sich das Au-pair und die Gastfamilie genau über die Aufgaben und die Tageszeiten, in der das Au-pair der Familie hilft, absprechen. Alle Abmachungen sollten dann in den Vertrag aufgenommen werden, um Missverständnisse und spätere Enttäuschungen oder gar einen Abbruch des Au-pair-Jahres zu vermeiden. Dem Au-pair stehen zum Beispiel mindestens anderthalb freie Tage in der Woche sowie ein freies Wochenende pro Monat zu. Je nach Aufenthaltslänge haben Au-pairs auch Anspruch auf einen bezahlten Urlaub von zwei bis vier Wochen. Diese zusätzlichen Richtlinien müssen im Vertrag unbedingt beachtet werden.

Vor Antritt der Reise sollte man sich außerdem bewusst sein, dass man seine Familie im Heimatland über einen längeren Zeitraum nicht mehr sieht. Als Au-pair sollte man sich also darauf einstellen, auch Heimweh verkraften zu können.

Von Alina Reschke


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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