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Amazon Prime Video: Ab 2025 soll es noch mehr Werbung geben

Amazon Prime Video: Ab 2025 soll es noch mehr Werbung geben
Foto: Thibault Penin/Unsplash

Die Anzahl der nicht überspringbaren Werbeclips bei Amazon Prime Video soll ab 2025 erhöht werden. Das verärgert etliche Nutzende. Zudem klagt die Verbraucherzentrale Sachsen gegen Amazon.


Amazon Prime Video ändert wieder etwas an der Handhabe zum Thema Werbung. Bis Anfang 2024 gab es bei dem Streamingdienst bereits Werbeclips, die während eines Films oder einer Serie gezeigt wurden, die allerdings übersprungen werden konnten. Im Februar 2024 führte Prime Video dann ein, dass Werbeclips nicht übersprungen werden können – trotz kostenpflichtigen Abonnements.

Bisher hielten sich die Anzahl und Länge der Clips allerdings in Grenzen. Das soll sich ab 2025 ändern, denn der Streaminganbieter will mehr Werbung anzeigen. Auch soll es interaktive Werbeformate geben. Das erklärte Kelly Day, Vice President für Prime Video International, gegenüber der „Financial Times“ – und verärgerte damit etliche Nutzende.

Schon Anfang des Jahres kritisierten Userinnen und User das Vorgehen des Streaminganbieters – denn informiert wurden Kundinnen und Kunden über die künftige, nicht überspringbare Unterbrechung durch Werbung lediglich per E-Mail. Explizit zustimmen mussten sie der Änderung nicht.

Möchte man den Streamingdienst nun allerdings ohne Werbung nutzen, müssen Kundinnen und Kunden zu dem normalen Preis von 8,99 Euro im Monat einen Aufpreis von 2,99 Euro im Monat zahlen. Das ist anders als bei Netflix und Disney Plus, denn hier ist die werbefreie Option deutlich günstiger.

Klage der Verbraucherzentrale Sachsen gegen Amazon Prime Video

Die Verbraucherzentrale Sachsen sieht hier einen möglichen Vertragsbruch und eine Täuschung der Userinnen und User, da sie nun mehr zahlen müssen, um ihr ursprüngliches Abo weiter nutzen zu können. Schon im Februar hatte die Verbraucherzentrale daher eine Sammelklage gegen Amazon eingereicht, der sich bisher nach Angaben der Verbraucherzentrale Sachsen mehr als 61.000 Kundinnen und Kunden angeschlossen haben.

Ziel der Klage ist die Rückerstattung der neu entstandenen Abokosten. Daran teilnehmen können alle, die vor dem 5. Februar 2024 ein Prime-Video-Abo abgeschlossen haben. Die Anmeldung erfolgt über die Seite des Bundesamtes für Justiz. Dementsprechend wenig erfreut waren Userinnen und User nun, dass Amazon verkündete, ab 2025 noch mehr Werbung zeigen zu wollen.

Auch die Verbraucherzentrale Sachsen kritisiert das Vorgehen stark und schreibt: „Amazon setzt seine nutzerunfreundliche Werbestrategie weiter fort (…) Für Verbraucher*innen bedeutet dies eine erneute Verschlechterung ihrer zuvor vertraglich vereinbarten Leistung.“ Falls Amazon diese Änderung erneut ohne Zustimmung der Abonnenten umsetze, möchte die Verbraucherzentrale zudem die bereits laufende Sammelklage erweitern, sagt Michael Hummel, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Sachsen.

Was genau Vice President Kelly mit „mehr Werbung“ ab 2025 meint, steht allerdings noch nicht genau fest.

Von Josefine Battermann


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