Seite auswählen

Werbung

„The Ultimatum: Queer Love“: Mehr als nur Reality-Drama zum Pride Month

„The Ultimatum: Queer Love“: Mehr als nur Reality-Drama zum Pride Month
Foto: Simone Thompson/Netflix

Pünktlich zum Pride Month gibt es „The Ultimatum: Queer Love“ auf Netflix zu sehen. Die Dating-Show bietet alles, was das queere Herz begehrt, meint MADS-Autorin Nele.  


Dating-Sendungen gibt es viele – queer sind davon aber eher wenige. Nun gesellt sich „The Ultimatum: Queer Love“ in die Reihe dieser Shows. Anders als bei vielen anderen Serien geht es allerdings nicht direkt ums Verkuppeln.

Das Konzept von „The Ultimatum“

„The Ultimatum“ ist eine amerikanische Netflix-Produktion. Fünf Paare sollen in zehn Episoden herausfinden, ob sie bereit sind zu heiraten. Die Paare müssen sich trennen und für drei Wochen eine Test-Ehe mit einer andren Person aus dem Experiment eingehen. Danach wiederholen sie den Vorgang mit ihren eigentlichen Partnern. So sollen sie herausfinden, was sie sich für die Zukunft wünschen. Das Mittel zum Zweck ist zwar etwas bizarr, bietet jedoch hervorragende Unterhaltung. Passend zum Pride Month besteht die neue Staffel der Show nun ausschließlich aus weiblichen und nicht binären Personen, die sich alle in queeren Partnerschaften befinden.

Unaufdringliche Aufklärung

Schon durch die Teilnehmenden bringt die Show einen Realitätsbezug und Aufklärung mit, von denen andere Trash-TV-Formate nur träumen können. Themenbereiche, die sonst tabuisiert werden, finden einen Platz in der Show. Ob es der Kinderwunsch gleichgeschlechtlicher Paare, queere Intimität, heteronormative Geschlechterrollen oder interkulturelle Partnerschaften sind – alles wird offen diskutiert.

Die wichtigsten Begriffe:

Heteronormativ: Eine Weltanschauung, die zwei Geschlechter und Heterosexualität als Norm nimmt

BIPoC: Black (also Schwarze), Indigene und Menschen of Color

Femme: Eine Eigenbezeichnung von lesbischen Personen, die stereotypisch feminin auftreten

Butch: Eine Eigenbezeichnung von lesbischen Personen, die stereotypisch maskulin auftreten

Allies: Verbündete marginalisierter und diskriminierter Menschen, die nicht selbst betroffen sind

„The Ultimatum“: Cast ist ein Glücksgriff

Gerade bei so einem Format ist der Cast besonders wichtig, denn für queere Menschen auf der ganzen Welt ist es von großer Bedeutung, sich auf dem Bildschirm repräsentiert zu sehen. Obwohl die Serie von einem weißen, nicht queeren Mann produziert wurde, ist der Cast recht divers. Da zumindest die Hälfte der Personen nicht weiß sind, werden endlich auch queere BIPoC-Charaktere auf einer weltweiten Streaming-Plattform repräsentiert. Darüber hinaus ist von Femmes mit Acrylnägeln bis zu Butches in Anzügen und einer nicht binären Person ein Spektrum an Identifikationsmöglichkeiten gegeben.

Queeres Drama ist immer noch das beste Drama

Die Staffel bietet insgesamt geniale Unterhaltung. Sinnvolle Dialoge voller emotionaler Intelligenz, glaubwürdige Beziehungen und genug lesbisches Drama sorgen für den perfekten Reality-TV-Rausch. Obwohl die Folgen knapp eine Stunde dauern, werden sie nicht unnötig in die Länge gezogen. Die Show ist passende Unterhaltung für alle Queers und Allies im Pride Month.

Von Nele Cumart


Lies auch:


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert