Und nun das Wetter für den Weltraum
Von der Sonne schießen Teilchen- und Strahlungsströme auf die Erde. Das hat auch unangenehme Folgen.
Die beliebten und umschwärmten Polar- und Nordlichter weisen darauf hin, dass es im Weltraum mehr gibt als nur Vakuum: nämlich Wetter. Damit sind in erster Linie Strahlungen der Sonne und der Milchstraße gemeint.
Julia Taubert (23), Physik-Studentin und angehende Lehrerin von der Uni Rostock, sagt: „Sonnenwinde entstehen bei Eruptionen auf der Sonne, bei denen Milliarden Tonnen an Plasma ins All geschleudert werden.“ Damit verbunden sind gewaltige Teilchen- und Strahlungsströme (unter anderem Elektronen, Protonen), die auf das Magnetfeld der Erde treffen.
„Wetter“ ist gefährlich für unsere Technik
Das Gefährliche der Sonnenwinde: Sie können der technischen Infrastruktur auf der Erde wie auch im Orbit zusetzen. Die Polarlichter, hervorgerufen durch die Sonnenwinde, sind vor allem an den Magnetpolen der Erde zu sehen, wenn die Teilchenströme in der oberen Atmosphäre Stickstoff- und Sauerstoffatome anregen. Das sieht beeindruckend aus, kann aber stressig für die Technik, etwa in Flugzeugen oder Satelliten, sein. In Stromnetzen kann es zu Spannungsschwankungen kommen.
Geomagnetische Stürme könnten gar zu einem weltweiten Stromausfall führen. „Insofern sind ,Wettervorhersagen’ wichtig“, sagt Julia Taubert. „Das Licht, das von Eruptionen ausgeht, braucht acht Minuten bis zur Erde.“ Ab diesem Zeitpunkt wissen Fachleute, dass Sonnenwinde unterwegs sind. Der „Wind“ brauche dann noch wenige Stunden bis zu mehreren Tagen, bis er das Magnetfeld des blauen Planeten erreicht. Dann können etwa der Handy-Empfang, GPS-Dienste oder die Chip-Herstellung gestört werden.
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