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Das Zaza bleibt: Ein zwiegespaltener Liebesbrief

Das Zaza bleibt: Ein zwiegespaltener Liebesbrief
Foto: Unsplash/ @Matthew LeJune

Der Streit ist entschieden: Das Zaza darf bleiben. Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich. MADS-Autorin Nina hat einen Brief an ihren früheren Lieblingsclub geschrieben.


Liebes Zaza,

du bist der erste Club in Hannover, den ich zum Feierngehen je betreten habe. Beweise befinden sich noch immer auf meinem alten Handy: Verschwommene Spiegelselfies zeigen mein 19-jähriges Ich mit ausdrucksloser Party-Miene vor pinken Glitzer-Kacheln.

Etliche Nächte verbrachte ich auf deinem Dance-Floor – zu Mainstream-Musik, die ich heute nur noch im Autoradio höre. Denn betreten habe ich dich nun seit etwa zwei Jahren nicht mehr. Das Zaza-Kapitel ist abgeschlossen – zumindest in meinem Leben. Als ich von deinen Schwierigkeiten mitbekam, dem Rückstand bei den Mietzahlungen und den Gerichtsverhandlungen, fieberte ich aber doch mit, ob es für dich eine Zukunft geben würde. Und nun ist klar: Das Zaza bleibt.

Nicht bei jedem, genießt du einen sonderlich guten Ruf. Gerade in meinem Freundeskreis gilt die Bahnhofsgegend zum Party machen als unbeliebt. Und auch mich lockt der Ruf von Zaza, Baggi und Dax längst nicht mehr. Doch das sah eben lange Zeit ganz anders aus.

Während ich in der Region Hannovers aufwuchs, lagen die drei Clubs gut gelegen, um sie mit dem Zug oder Nightliner erreichen zu können. Ein regelmäßiger Besuch des Zazas – am liebsten am Donnerstag – war fester Bestandteil meiner Wochenplanung. Den Stress der letzten Tage vergessen, ein paar Getränke kippen (Ein Hoch auf das Take-Five-Prinzip) und tanzen ohne groß nachzudenken: Du warst für mich und meine Freunde ein Ort, um die Klischees des jungen Erwachsenseins zu bedienen. Ein Ort, an dem ich viele erste Erfahrungen sammelte – der erste Tequila, der erste Kuss auf der Tanzfläche, das erste Mal – wie meine Oma sagen würde – so richtig über die Stränge schlagen.

Und das bereue ich ganz sicher nicht. Denn ohne dich hätte ich das Partyleben wohl erst deutlich später kennengelernt und ich hätte viele lustige (oder eher peinliche) Momente verpasst.

Wenn ich heute gelegentlich einen deiner typischen Mainstrem-Partysongs im Radio höre, drehe ich die Lautstärke hoch bis der Bass vibriert. Dann erinnere mich an die zahlreichen vergangenen Zaza-Nächte, die ich mit Freunden teilte, zu denen ich kaum noch Kontakt habe. Denn auch, wenn ich mittlerweile weder mit der Musik, dem Standort noch der Zielgruppe viel anfangen kann, bleibt eben doch eine gewisse Party-Nostalgie zurück. Und die empfinde sicherlich nicht nur ich.

Wünscht dir viel Glück,
Nina

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