Lehrreiche Filme: Diese fünf Streifen erklären Politik – ohne zu langweilen
Keine Lust auf trockene Sachbücher zum Irankonflikt und der Neonazi-Szene? MADS zeigt euch fünf lehrreiche Filme, die unterhalten und erklären. Gern geschehen!
Konflikt im Iran: „Argo“
Die USA lassen den iranischen General Soleimani im Irak töten, Demonstranten schlagen Fenster ein und sorgen für Chaos vor der amerikanischen Botschaft in Bagdad. Der politische Konflikt zwischen den USA und dem Iran ist nicht erst kürzlich entflammt. Ähnliche Bilder gab es bereits 1979 – und zwar als die USA dem iranischen Schah Pahlavi Asyl gewährten, obwohl dieser sein Volk quälte.
Auch damals wurde vor der amerikanischen Botschaft protestiert. Allerdings in Teheran, die Demonstrierenden nahmen 52 Geiseln. Sechs Amerikaner konnten entkommen. Wie die CIA die sechs mit einem spektakulären Operation aus dem Iran manövrieren will, zeigt der Spielfilm Argo. Und erhielt dafür immerhin drei Oscars.
RAF-Terroristen in „Mogadischu“
Linke Gewalt ist aktuell vor allem in Verbindung mit der Silvesternacht in Leipzig-Connewitz in den Medien. Während der Chef der deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, vor linkem Terror wie in RAF-Zeiten warnt, bemängeln Kritiker: Die Handgreiflichkeiten gegen Polizisten werden viel zu voreilig als „Terror“ bezeichnet. In die Liste der lehrreichen Filme schafft es auch dieser: Was linker Terror ist und welche Bedeutung er einst in Deutschland hatte, zeigt Mogadischu. Der Film handelt von einer Flugzeugentführung im Herbst 1977, initiiert von der Terrorgruppe RAF.
Rechtsextreme Jugendkultur: „Die Kriegerin“
Fremdenhass und rechtsextreme Gewalt sind Probleme unserer Gesellschaft. Während die AfD rechtsextreme Ideologien in unsere Parlamente bringt, engagieren sich immer mehr Jugendliche in rechtsextreme Gruppierungen, darunter auch viele Frauen. Warum rechtsextremes Gedankengut auf junge Menschen attraktiv wirkt und welche Rolle Frauen in der deutschen Neonazi-Szene spielen, das thematisiert „Die Kriegerin“.
Der preisgekrönte Film von 2012 erzählt die Geschichte der 20-jährigen Marisa – und gibt einen aufwühlenden Einblick in rechtsextreme Jugendkultur.
Watergate und amerikanische Innenpolitik: Die Unbestechlichen
Demokraten gegen Republikaner – ungefähr so lässt sich der Kern der meisten innenpolitischen Konflikte in Amerika beschreiben. Besonders verhärtet waren die Fronten der beiden großen Parteien beim Präsidentschaftswahlkampf 1972.
Damals kam es zur sogenannten Watergate-Affäre: Mitarbeiter des Weißen Hauses wollten die Wahlkampfzentrale der oppositionellen Demokraten abhören. Die Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward decken die Affäre auf – was das Ende der politischen Karriere von Präsident Nixon bedeutet. Der Kriminalfilm „Die Unbestechlichen“ greift das Geschehen auf – Sean Connery wurde für seine Rolle im Film mit einem Oscar ausgezeichnet.
Mandela: Der lange Weg zur Freiheit
Von 1994 bis 1999 war Nelson Mandela der erste afroamerikanische Präsident Südafrikas. Hinter ihm lagen 27 Jahre Haft, ein jahrelanger Kampf gegen die Apartheid und die Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis. Wer mehr über Mandelas Kampf gegen die jahrzehntelange rassistische Diskriminierung von Afroamerikanern in Südafrika erfahren will, der sollte „Mandela – der lange Weg zur Freiheit“ schauen.
Der Film erzählt die Lebensgeschichte des Anti-Apartheid-Kämpfers und wurde sogar für die Golden Globes nominiert.
Von Jacqueline Hadasch und Florentine Pramann