Seite auswählen

Werbung

In Indonesien dürfen Frauen jetzt erst ab 19 Jahren heiraten

In Indonesien dürfen Frauen jetzt erst ab 19 Jahren heiraten
Foto: dpa

Bisher durften Mädchen in Indonesien bereits mit 16 Jahren heiraten. Nun wurde das Mindestalter auf 19 heraufgesetzt – ein Zeichen im Kampf gegen Kinderehen.


Im Kampf gegen Kinderehen hat Indonesien das Mindestheiratsalter für Frauen von 16 auf 19 Jahre heraufgesetzt. Das Parlament verabschiedete die Änderung des Eherechts Anfang der Woche. Männer gelten unverändert mit 19 Jahren als ehemündig. Ein früherer Versuch, eine Gesetzesänderung in die Wege zu leiten, war 2015 am Verfassungsgericht gescheitert. Im Dezember 2018 hatten die Richter dann auf eine Petition ehemaliger Kindsbräute hin das Parlament angewiesen, das Gesetz zu ändern.

Menschenrechtler begrüßten die Entscheidung des Parlaments am Mittwoch als guten Kompromiss. „Wir sind dankbar. Auch wenn wir das Alter ursprünglich auf 21 heraufsetzen wollten. Mit 19 ist man wenigstens nicht mehr minderjährig“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Nationalen Kommission zu Gewalt gegen Frauen, Budi Wahyuni.

Kann Heraufsetzung des Alters auch Sterblichkeit reduzieren?

Der Vorsitzende der Nationalen Kinderschutzkommission, Susanto, äußerte die Hoffnung, dass die Heraufsetzung des Mindestheiratsalters für Frauen auch die Sterblichkeit von Müttern und Kindern reduzieren werde. „Wir hoffen, dass es in Folge der Änderung künftig auch in Schulen, in Gemeinden und in religiösen Gruppen mehr Aufklärung über die Ehe geben wird“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur weiter.

Nach Angaben der UN-Kinderschutzorganisation Unicef hat Indonesien mit knapp 1,5 Millionen die achthöchste Zahl von Kindsbräuten weltweit. Rund 14 Prozent aller Mädchen in dem überwiegend muslimischen Land heiraten demnach vor ihrem 18. Geburtstag.

Lies auch: Starker Helfer: Spiderman im Löscheinsatz auf Sumatra

RND/dpa/hsc


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert