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„Nobody Wants This“: Noah ist die Green Flag, die Rom-Coms brauchen

„Nobody Wants This“: Noah ist die Green Flag, die Rom-Coms brauchen
Foto: Stefania Rosini/Netflix

Die zehnteilige Rom-Com-Serie „Nobody Wants This“ mit Adam Brody und Kristen Bell ist ein großer Erfolg. Grund ist nicht nur das gute Casting, sondern auch der männliche Hauptcharakter Noah. Er ist das genaue Gegenteil von sonst gehypten toxischen Rollenbildern – die langersehnte Green Flag der Romantic Comedys.


Im neuesten Netflix-Hit, der Rom-Com-Serie „Nobody Wants This“, verlieben sich Sex-Podcasterin Joanne und Rabbi Noah ineinander. Doch ihre Liebe wird von Noahs Religion, seiner Familie und Joannes Ängsten auf die Probe gestellt. So weit eine Geschichte, die in dem Genre nicht wirklich unbekannt klingt. Normalerweise enden solche Plots aber in einem großen Chaos, und es gibt zwei potenzielle Wege, wie sich die Story entwickelt: Es gibt ein Liebesdreieck oder viele Geheimnisse und einen riesigen Streit, das Paar trennt sich und kommt dann auf magische Weise am Ende wieder mit einer großen Liebeserklärung zusammen. So aber nicht in „Nobody Wants This“. Hier entwickeln sich Noah und Joanne gemeinsam weiter und fokussieren sich auf ihre Beziehung – und daran ist Noahs Charakter maßgeblich beteiligt.

Kommunikation und Verständnis

Als sich Noah und Joanne kennenlernen, werden ihre gegensätzlichen Lebensrealitäten schnell klar: Noah kommt gerade aus einer langjährigen Beziehung, für die seine Familie und seine Ex bereits die Hochzeit geplant hatten, und er führt als Rabbi ein religiöses Leben. Joanne hingegen ist Langzeit-Single mit gescheiterten Dating-Geschichten, getrennten Eltern – und hostet eben einen Sex-Podcast. Und trotzdem schaffen es die beiden, über ihren Humor und ihre Offenzeit zueinanderzufinden und sich kennenzulernen. Ganz anders als die meisten männliche Love Interests in zeitgenössischen Romance-Storys ist Noah emotional verfügbar und weiß, was er will – und das zeigt er auch. Wenn Joanne in Bindungsängsten und Zweifeln versinkt, ist er für sie da. Auch spricht er mit ihr offen über seine Wünsche und Bedürfnisse. Die beiden sind auf Augenhöhe – entgegen den typischen Bildern von toxischen, kindischen Männern, die bei der ersten Verantwortung wegrennen, während die Frau der Illusion der perfekten Liebe hinterherjagen muss. Das gibt es in „Nobody Wants This“ nicht. Auch wenn Noahs Familie und die Unterschiede der beiden ihre Liebe auf die Probe stellen, glauben die beiden aneinander. Die Geschichte kommt ohne unnötiges Drama aus und ist realitätsnah – mit allen Höhen und Tiefen, die eine Beziehung eben mit sich bringt.

„Nobody Wants This“: Eine Beziehung auf Augenhöhe

Diese gesunden Beziehungsmuster sind in Mainstream-Rom-Coms so selten, dass sie hier umso mehr auffallen. Auch wenn die Leichtigkeit von Filmen wie „Wie werde ich ihn los in 10 Tagen“ oder Serien wie „Emily in Paris“ Spaß machen – sie verherrlichen toxische Verhaltensmuster und dysfunktionale Beziehungen. Genau deswegen ist Noah in „Nobody Wants This“ wie ein frischer Wind, der zeigt, dass Romantik und Realität sich nicht ausschließen, sondern eine gesunde Beziehung und ihre Entwicklung porträtieren können. Und dafür braucht man nicht nur eine starke Frau, sondern auch einen Mann, der offen kommuniziert und bereit ist, an einer Beziehung zu wachsen. 

Von Lea Stockmann


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Über den Autor/die Autorin:

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