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Schlechtes Wetter, gute Unterhaltung: Die besten Serien und Filme für den Herbst

Schlechtes Wetter, gute Unterhaltung: Die besten Serien und Filme für den Herbst
Foto: Adrian Swancar/Unsplash

Draußen wird es früher dunkel, und das Wetter lädt oft nicht zu Outdoor-Aktivitäten ein: Der Herbst ist da. Zeit, es sich vor dem Fernseher gemütlich zu machen. MADS stellt Serien und Filme vor, die perfekt zur herbstlichen Jahreszeit passen.


Für Gruselstimmung: „Haunting of Hill House“ (2018)

Wer sich vor Halloween schon mal in Gruselstimmung bringen möchte, ist bei „Haunting of Hill House“ perfekt aufgehoben. Die Netflix-Serie erzählt über zehn Folgen die Geschichte der siebenköpfigen Familie Crain, die sich im Hill House niedergelassen hat. Ursprünglich basiert die Serie auf dem gleichnamigen Roman von Shirley Jackson.

Regisseur Mike Flanagan zeigt das Schicksal der Familie in verschiedenen Zeitsträngen und verknüpft Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart gekonnt. Katalysator ist der tragische Tod von Olivia Crane, Mutter der Familie. Nach und nach wird deutlich, welche Auswirkungen die Geschehnisse in Hill House auf die fünf Kinder haben – und was damals überhaupt vorgefallen ist.

Obwohl die Serie am Anfang wirkt wie die alte Leier „Altes Haus, in dem es spukt“, wird schnell deutlich, dass sich „Haunting of Hill House“ von allen Horror-Klischees absetzt. Zwar gibt es auch Jumpscares, doch der eigentliche Horror wird langsam aufgebaut und lässt sich auf traumatische Erfahrungen der Hauptcharaktere zurückführen. Neben der außerordentlich gut erzählten Geschichte überzeugen auch die Schauspielenden ausnahmslos.

Flanagan sagte in einem Interview mit dem Magazin „Entertainment Weekly“, das „Haunting of Hill House“ zum besten Netflix-Original aller Zeiten wählte: „We use the horror genre to explore some of the darkest, saddest, most uncomfortable things about being human, but we get to do it in the safe space that the genre provides. A ghost can be a lot of things: memories, guilt, regrets, trauma, loss.“

Von Tim Klein

Perfekt für den Herbst: „Mona Lisas Lächeln“ (2003)

Wenn die Blätter fallen und die Tage kürzer werden, ist die perfekte Zeit für Filme, die zum Nachdenken anregen und es trotzdem schaffen, eine warme, nostalgische Atmosphäre zu vermitteln. „Mona Lisas Lächeln“ aus dem Jahr 2003 passt ideal in diese herbstliche Stimmung. Das Drama spielt in den 1950er-Jahren und erzählt die Geschichte von Katherine Watson (Julia Roberts), einer jungen Kunstgeschichtsdozentin, die an einem traditionsreichen Mädchen-College unterrichtet.

Von den Studentinnen wird dort erwartet, dass sie nach ihrem Abschluss in die Rolle der perfekten Hausfrau und Mutter schlüpfen. Ihre Bildung steht eher an zweiter Stelle. Katherine aber ermutigt ihre Schülerinnen dazu, über die ihnen zugedachten Lebensentwürfe hinauszublicken und eigene Wege zu gehen. Damit stößt sie auf massiven Widerstand, vor allem von Seite der Studentinnen.

Regisseur Mike Newell schafft es, die 1950er authentisch darzustellen und gleichzeitig relevante, zeitlose Fragen zu thematisieren. Selbstbestimmung, Kunst, Bildung, Rollenbilder und Freiheit: „Mona Lisas Lächeln“ regt definitiv zum Nachdenken an und ist damit perfekt für einen regnerischen Herbsttag. Den Film kann man sich bei Amazon Prime Video oder AppleTV anschauen.

Von Marie Thielebörger

Ästhetisch und herbstlich: „Petite Maman – Als wir Kinder waren“ (2021)

Die französische Regisseurin Céline Sciamma, auch bekannt durch den Film „Portät eine jungen Frau in Flammen“ (2019), schafft mit „Petite Maman – Als wir Kinder waren“ einen gemütlichen Herbstfilm. Der aus dem Jahr 2021 stammende Spielfilm erzählt die Geschichte der achtjährigen Nelly (Joséphine Sanz), die nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter gemeinsam mit ihren Eltern in das Haus der Oma auf dem Land zurückkehrt, um dieses leer zu räumen. Durch eine Zeitschleife freundet sie sich mit der achtjährigen Version ihrer Mutter (Gabrielle Sanz) an, was ihr hilft, ihre Trauer zu verarbeiten.

Céline Sciamma erzeugt filmerisch eine sehr gemütliche und herbstliche Atmosphäre, welche durch die Kulisse, ein Haus im Wald, eingerahmt wird. Die Regisseurin setzt auf gesättigte, warme Farben, die das bunte Herbstlaub komplementieren. Minimalistisch gehaltene und balancierte Aufnahmen erschaffen ein ruhiges, aber sehr ästhetisches Bild.

Ebenso minimalistisch ist die Filmmusik gehalten. Bis auf in einer Szene setzt Sciamma nicht auf die klassische Filmmusik, sondern auf einfache Geräusche, wie das Knirschen der Cornflakes zwischen den Zähnen, das Umschlagen einer Buchseite oder das Rascheln der Laubblätter am Waldboden. Diese Simplizität unterstützt eine gewisse Naivität in der Storyline, die aus der Perspektive von Nelly erzählt wird – die Existenz einer Zeitschleife und die unübersehbare Ähnlichkeit der beiden Mädchen, gespielt von zwei Zwillingsschwestern, werden auch von den erwachsenen Figuren einfach so hingenommen und nicht hinterfragt. Ein schöner Film, wenn das Wetter draußen kalt und windig ist oder man Tipps für ein paar herbstliche Aktivitäten braucht. Den Film gibt es bei Amazon Prime Video oder bei AppleTV.

Von Carlotta Krawczyk

Ein Klassiker: „Der Club der toten Dichter“ (1989) 

Eine Elite-Schule nur für Jungs. Ein inspirierter Englischlehrer. Eine Klasse voller Potenzial. All das bildet die Kulisse des beliebten Films „Der Club der toten Dichter“ aus dem Jahr 1989 mit Robin Williams in der Hauptrolle. Der neue Englischlehrer Mr. Keating, der von seinen Schülern auch „Oh Captain, mein Captain“ genannt wird, setzt alles daran, seinen Schützlingen die Schönheit der Poesie zu vermitteln. Eine kleine Gruppe von Jungs, angeführt von Neil Perry (Robert Sean Leonard), lernt langsam die Kraft der Poeten kennen und entdeckt dadurch den Club der toten Dichter. Sie setzen sich zum Ziel, ihr Vermächtnis weiterleben zu lassen. 

Ein Film voller emotionaler Höhen und Tiefen. Dieser Film fühlt genau auf den Zahn, was es heißt, missverstanden zu werden, und was aus Ignoranz resultieren kann. Ein Film, für den man definitiv das eine oder andere Taschentuch zur Hand haben sollte. „Der Club der toten Dichter“ kann man bei Disney+, Amazon Prime Video oder AppleTV streamen.

Von Emily Kleinert

Düstere Liebesgeschichte: „The Crow“ (2024)

Auf der Flucht vor ihrer dunklen Vergangenheit und dem Geschäftsmann Vincent Roeg (Danny Huston), der mit seiner Stimme Menschen zum Suizid verleiten kann, landet die junge Musikerin Shelly (FKA Twigs) in einer Rehaklinik. Dort lernt sie den Insassen Eric Draven (Bill Skarsgård) kennen. Die beiden fühlen sich direkt zueinander hingezogen und fliehen fortan gemeinsam vor Shellys Vergangenheit. Roegs Männer kommen den beiden allerdings auf die Schliche und ermorden sie.

Doch der Film ist an dieser Stelle nicht zu Ende, denn Erics Seele wird von einer Krähe aus einer Art Zwischenwelt zurück in die Realität gebracht. Er kehrt als Untoter in die Welt der Lebenden zurück – und möchte Roeg finden, um sich zu rächen und so seine Freundin zu retten.

Der Film basiert auf der gleichnamigen Graphic Novel von James O’Barr und ist eine Neuverfilmung von „The Crow – Die Krähe“, der bereits 1994 erschien. Auch die Neuverfilmung „The Crow“, die derzeit in den Kinos läuft, ist eine absolute Empfehlung für den Herbst, denn der Film ist düster, actionreich und hat eine schöne Liebesgeschichte – die allerdings nicht so überzeugend dargestellt wird wie in dem Film aus 1994. Also vielleicht sollte man sich einfach einmal beide Filme anschauen.

Das Original, „The Crow – Die Krähe“, gibt es derzeit bei Amazon Prime Video, Joyn und Apple TV. Mit dem Film kann man es sich auch zu Hause auf dem Sofa gemütlich machen, wenn man nicht ins Kino gehen möchte.

Von Josefine Battermann

Solltest du Suizidgedanken haben oder dich durch dieses Thema getriggert fühlen, dann sprich mit jemandem darüber oder wende dich an die Telefonseelsorge unter 0800 1110111 oder 0800 1110222.

Herbst-Atmosphäre: „Der fantastische Mr. Fox“ (2009)

Der Stop-Motion-Animationsfilm „Der fantastische Mr. Fox“ entstand 2009 unter der Regie von Wes Anderson. Basierend auf dem Kinderbuch des britischen Schriftstellers Roald Dahl, erzählt er die Geschichte von einem Fuchs und seiner Familie. Als Mr. Fox und seine Frau Felicity eines Abends beim Hühnerstehlen in eine Fuchsfalle tappen und Felicity ihrem Mann gesteht, schwanger zu sein, schwört sich Mr. Fox, von nun an nicht mehr zu stehlen und Kolumnist einer Zeitung zu werden.

Zwei Jahre später – die übrigens zwölf Fuchs-Jahren entsprechen – leben die beiden ein einfaches Leben mit ihrem Sohn Ash. Mr. Fox ist jedoch nicht ganz zufrieden. Sie sind arm und leben unter der Erde in einem Fuchsbau. Kurzerhand zieht die Familie in einen großen Baum um, der jedoch in einer gefährlichen Gegend liegt. Die Nachbarn Boggis, Bunce und Bean sind gefährliche und gemeine Farmer, die ihre Fabriken auf dem Gebiet direkt hinter dem Baum der Familie haben. Heimlich beschließt Mr. Fox, aus Nostalgie heraus die Farmen zu bestehlen – doch die Bauern erwischen die drei Diebe und eröffnen eine blutige Fuchsjagd.

Der gesamte Film ist in warmen Orange-, Rot-, Gelb- und Brauntönen gehalten – die komplette herbstliche Farbpalette. Die kräftigen Farben und symmetrischen Szenenbilder entsprechen dem typischen Wes-Anderson-Stil und bieten ein künstlerisches und ästhetisches Schauerlebnis.

„Der fantastische Mr. Fox“ ist nicht das einzige Werk Andersons, welches auf den Geschichten Roald Dahls basiert. Netflix veröffentlichte 2023 drei Short-Storys Dahls, adaptiert von Anderson in kurzen Filmen. Den Film „Der fantastische Mr. Fox“ kann man auf Disney+, Amazon Prime Video oder AppleTV streamen.

Von Carlotta Krawczyk

Magische Hexenwelten: „Charmed – Zauberhafte Hexen“ (1998)

Halloween steht vor der Tür und damit allerlei magische Gruselwesen. Nichts eignet sich für diese dunkle Jahreszeit besser als ein schauerlicher Serienmarathon über Hexen, Dämonen und die Liebe.

In dem 90er-Jahre-Fantasy-Klassiker „Charmed“ geht es genau darum: Die drei Schwestern Prue, Phoebe und Piper Halliwell entdecken, dass sie mächtige Hexen sind und über außergewöhnliche Kräfte verfügen. In einer Welt, die von Dämonen und dunklen Zaubern durchzogen ist, müssen sie nicht nur ihre Fähigkeiten meistern, sondern auch die Geheimnisse ihrer Familie lüften und dürfen dabei die Liebe nicht aus den Augen verlieren.

Trotz der schlechten Spezialeffekte kann die Serie mit emotionalen Wendungen, humorvollen Auseinandersetzungen und einer gemütlichen Atmospähre überzeugen. „Charmed“ ist der perfekte Mix für Fans von magischen Welten, kitschigen Liebesgeschichten und starken Frauenfiguren, die für das kämpfen, was sie für richtig halten. Die insgesamt acht Staffeln, die zwischen 1998 und 2006 produziert wurden, können auf Paramount+ gestreamt werden. Die Neuauflage von 2018 läuft derzeit im Free TV auf Sixx.

Von Kleopatra Kuhn


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