Täglicher Wetterumschwung – Was macht das mit uns?
Das Wetter beeinflusst uns in vielfältiger Weise. Doch wie wirken sich drastische Umschwünge auf unsere Gesundheit aus und kann man etwas dagegen tun?
Sommer in Deutschland bedeutet derzeit vor allem eins: starke Wetterumschwünge. Ungewöhnliche Temperaturwechsel, kräftiger Wind und schnelle Wechsel zwischen Sonne und Regen prägen das aktuelle Klima. Diese Veränderungen betreffen nicht nur unseren Alltag, sondern haben auch Auswirkungen auf die Gesundheit.
Gründe für den Wetterumschwung
Einerseits sind Wetterumschwünge auf die geografische Lage zurückzuführen. Deutschland liegt in der gemäßigten Klimazone, wo verschiedene Luftmasseneinflüsse aufeinandertreffen. Atlantische Luftmassen, kontinentale Luftströme aus Osteuropa und mediterrane Einflüsse können zu raschen Wetterveränderungen führen.
Auch der globale Klimawandel spielt eine zunehmend wichtige Rolle bei den Wetterphänomenen. Er führt zu extremeren Wetterbedingungen und unvorhersehbaren Wetterereignissen. Die steigenden globalen Temperaturen beeinflussen die Luftströmungen und können abrupte Wetterumschwünge begünstigen.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Die plötzlichen Wetteränderungen wirken sich auf verschiedene Weisen auf die Gesundheit der Menschen aus. Ein häufiger Effekt sind Kreislaufprobleme, da schnelle Temperaturwechsel und wechselnde Luftdruckverhältnisse den Kreislauf belasten. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder niedrigem Blutdruck sind besonders anfällig für Schwindel, Müdigkeit und Herzbeschwerden.
Zudem können Wetterumschwünge die Atemwege reizen und Asthma sowie andere Atemwegserkrankungen verschlimmern. Kalte, trockene Luft oder ein plötzlicher Wetterwechsel können Asthmaanfälle auslösen. Viele Menschen reagieren auf Wetterveränderungen auch mit Kopfschmerzen oder Migräne. Änderungen des Luftdrucks oder der Temperatur können Trigger für diese Beschwerden sein. Auch Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen können bei Wetteränderungen auftreten. Dies kann durch den Einfluss von Licht und Temperatur auf den Hormonhaushalt bedingt sein.
Das Wetter betrifft auch junge Menschen
Auch junge Menschen bleiben von den Auswirkungen des Wetters nicht verschont, obwohl sie oft als widerstandsfähiger gegenüber solchen Veränderungen gelten. Die Studie „Zukunft Gesundheit 2023“ der vivida bkk und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“ zeigt, dass etwa 41 Prozent der jungen Bevölkerung in Deutschland unter den gesundheitlichen Folgen von Wetterumschwüngen leiden. Besonders betroffen sind in dieser Altersgruppe:
- Schulkinder und Studenten:
Die Konzentrationsfähigkeit kann durch wetterbedingte Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen beeinträchtigt werden, was sich negativ auf die Leistung auswirkt.
- Junge Sportlerinnen und Sportler:
Junge, aktive Menschen, die viel im Freien trainieren, können durch abrupte Wetterwechsel Kreislaufprobleme oder Muskelbeschwerden bekommen.
- Junge Menschen mit Asthma:
Plötzliche Wetterveränderungen können Asthmaanfälle auslösen und die Atemwege reizen.
- Personen mit Migräne:
Auch junge Menschen können unter Migräne leiden, die durch Wetterveränderungen ausgelöst werden.
Präventive Maßnahmen und Empfehlungen
Einige Maßnahmen kann man jedoch präventiv ergreifen, um nicht allzu sehr unter dem Wetter zu leiden.
- Regelmäßige Gesundheitskontrollen: Besonders gefährdete Personen sollten regelmäßige Gesundheitschecks durchführen lassen, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.
- Die richtige Kleidung: Kleidungsstücke, die sich leicht an wechselnde Wetterbedingungen anpassen lassen, können helfen, den Körper vor extremen Temperaturen zu schützen. Gut geeignet sind beispielsweise atmungsaktive Materialien wie Merinowolle oder synthetische Stoffe, die Feuchtigkeit ableiten. Aber auch wasserdichte Kleidung, wie zum Beispiel eine dünne Regenjacke oder Modelle mit Belüftungsöffnungen, kann dazu beitragen, Überhitzung zu vermeiden.
- Hydratation und Ernährung: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung können den Körper unterstützen, sich besser an Wetterveränderungen anzupassen.
- Vermeidung von Stress: Stress kann die gesundheitlichen Auswirkungen von Wetterumschwüngen verstärken. Entspannungstechniken und regelmäßige Pausen können helfen, den Körper zu entlasten.
Sind die Wetterumschwünge in diesem Jahr stärker als sonst?
Bereits in den ersten Monaten des Jahres 2024 war das Wetter in Deutschland ungewöhnlich. Daten zeigen, dass die Wetterbedingungen in diesem Jahr erheblich von den Durchschnittswerten abweichen, was auf eine Verstärkung der Klimaextreme hinweist. Im Juni lag die Niederschlagsmenge leicht über dem vieljährigen Mittel, was auf mehr Regen im Vergleich zu den Vorjahren hinweist. Generell ist die Tendenz zu milderen Wintern und häufigeren extremen Wetterereignissen im Zuge des Klimawandels zu beobachten.
Zusammengefasst lässt sich also sagen: Wetterumschwünge in Deutschland sind ein häufiges Phänomen, bedingt durch die geografische Lage und den globalen Klimawandel. Diese Schwankungen haben weitreichende gesundheitliche Auswirkungen, die alle Altersgruppen betreffen können. Junge Menschen sind dabei nicht ausgenommen und können insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Problemen oder hoher körperlicher Aktivität unter den Folgen leiden. Präventive Maßnahmen und ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Wetter und Gesundheit können helfen, die negativen Auswirkungen zu minimieren.
Von Laura-Jane Lindemann
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