Podcast „I will survive“: München in Zeiten der Aids-Krise
Foto: Arne Dedert/dpa
Viele jüngere Menschen können sich nicht an die Anfänge von Aids und HIV erinnern. Der Podcast „I will survive – Der Kampf gegen die Aids-Krise“ vom BR nimmt seine Zuhörenden mit auf eine eindrucksvolle Zeitreise in die 80er-Jahre, in die queeren Bars Münchens, spricht mit Zeitzeugen und erinnert an die Ausgrenzung und das Leid der Betroffenen, als die Aids-Krise ausbrach.
Aids ist ein sperriges und unbequemes Thema. Dennoch sollte man sich mit dieser Geschlechtskrankheit und ihren Ursprüngen einmal beschäftigt haben. Denn sie ist international und auch in Deutschland eng verflochten mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Queerness und queeren Rechten. Sehr anschaulich erzählt wird das Thema in „I will survive – Der Kampf gegen die Aids-Krise“. Der BR-Podcast arbeitet mit 80-Jahre-Ohrwurmsongs und streut immer wieder interessante Informationen zu anderen queeren Themen und der Münchener Disko-Ära ein. Einige ausgewählte Protagonisten und Protagonistinnen – Politiker, Ärzte, Betroffene, schwule und trans Personen – erzählen ihre Geschichte und nehmen die Zuhörenden so mit in die 80er-Jahre und die Anfänge der Aids-Krise.
HIV/Aids
HIV ist ein sexuell und durch Körperflüssigkeiten wie Blut übertragbare Viruserkrankung. Durch Kondome und regelmäßiges Testen kann man sich vor Ansteckung schützen. HIV ist die Infektion, Aids die ausgebrochene Krankheit. Durch entsprechende Medikation kann heutzutage zumeist verhindert werden, dass Aids ausbricht. Aids-Erkrankungen äußern sich meist in Form von starkem Schwitzen, Lungenentzündungen, Krebs- und Hauterkrankungen.
„I will survive“: Betroffene erzählen
Der Podcast beginnt direkt mit einem szenischen Einstieg. Peter berichtet von seinem Besuch mit seinen Freunden in einer New Yorker Schwulenbar. Der Barkeeper erzählt ihm an diesem Abend: „Da geht eine Krankheit rum, und die soll Schwule befallen!“ Bis heute kann Peter sich an diesen Satz erinnern. Nur wenige Jahre später sind seine drei Freunde, mit denen er an diesem Abend die Bar besucht, alle tot. Gestorben an AIDS. Die Freunde: Winnie, Rainer – und der weltbekannte Queen-Frontmann Freddie Mercury.
Der Podcast ist von der ersten Hörminute an einnehmend. Zum Binge-Hören sind bereits alle sieben Folgen in der ARD-Audiothek und auf allen gängigen Podcast-Plattformen verfügbar. „I will survive“ ist eine Empfehlung für alle, die sich für queere Themen interessieren, Fans der Kultur- und Musikgeschichte der 80er-Jahre sind – und überhaupt für alle Menschen, die Sex haben.
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