Tipps und Tricks: Zum ersten Mal einen eigenen Haushalt führen
Das Abi ist geschafft, für viele beginnt im Sommer nun ein neues Kapitel – und zwar, wenn sie fürs Studium, die Ausbildung oder auch zum Reisen von Zuhause ausziehen. Worauf kommt es an, wenn man plötzlich einen eigenen Haushalt führt? MADS hat ein paar Tipps zusammengestellt, wie es sparsam, nachhaltig und schnell gehen kann.
Waschen
Manche bringen ihre Dreckwäsche auch nach dem Ausziehen noch zu Mama oder Papa. Wenn das allerdings nicht geht und man stattdessen eine eigene Waschmaschine besitzt, sind folgende Tipps hilfreich:
Welches Waschmittel wofür verwenden?
- Vollwaschmittel: ausschließlich für Weißes, denn sie enthalten oft Bleichmittel
- Colorwaschmittel: für bunte Wäsche
- Feinwaschmittel: für Feinwäsche, also empfindliche Stoffe, wie Seide
- Wollwaschmittel: für Wäsche mit sehr hohem oder hundertprozentigem Wollanteil
- Weichspüler: Ist kein Waschmittel, sondern macht die Wäsche weich und versetzt sie mit Duft. Der Umwelt zuliebe sollte allerdings auf ihn verzichtet werden.
Flüssiges oder Pulverwaschmittel?
Möchte man die Umwelt schonen, so ist der Griff zum Pulverwaschmittel die richtige Wahl. Zudem erzielen Vollwaschmittel laut der Verbraucherzentrale Hamburg in Pulverform eine bessere Waschleistung als flüssige Waschmittel. Hierbei gilt es, auch auf die Dosierung zu achten, denn durch sie lässt sich auch Geld sparen und die Umwelt schonen.
Bei wie viel Grad waschen?
30- oder 40-Grad-Wäschen reichen bei leicht bis mittelstark verschmutzter Wäsche vollkommen aus. Wer die Umwelt schonen möchte, kann auf das ECO-Programm der Waschmaschine zurückgreifen. 60-Grad-Wäschen sind nötig, wenn die Wäsche wegen Krankheit oder Putzen keimbelasteter Orte besonders dreckig ist. Eine 90-Grad-Wäsche ist laut NDR kontraproduktiv, da die hohe Temperatur die Waschwirkung des Waschmittels zerstört.
Einmal pro Monat sollte bei 60 Grad mit einem Vollwaschmittel gewaschen werden, um Keime in der Maschine abzutöten. Zusätzlich sollte man die Tür und das Waschmittelfach der Waschmaschine immer offen halten, um die Keimbelastung so gering wie möglich zu halten.
Nachhaltigkeit
Damit eine Wäsche richtig sauber wird, wird viel mit Bleichmitteln und Chemie gearbeitet. Da es unter Umständen nicht möglich ist, gänzlich auf diese Stoffe zu verzichten, empfiehlt die Verbraucherzentrale auf Siegel wie „Blauer Engel“, „EU-Ecolable“, „ECO-Garantie“, „ECOCERT“ und „NCP“ zu achten, um die eigene Gesundheit und die des Ökosystems zu schonen.
Außer bei Woll- und Feinwaschgängen empfiehlt es sich außerdem, die Wäschetrommel immer gut zu füllen. Oben sollte nur eine Handbreit Platz gelassen werden. Das ist nachhaltiger und spart Energie, Kosten und Zeit.
Ein weiterer Tipp für noch mehr Nachhaltigkeit: Viele Maschinen haben ein extra Programm, um die Wäsche nach dem eigentlichen Waschgang noch einmal zu schleudern. Bei einer normalen Wäsche, also keiner Fein- oder Wollwäsche, nimmt die Kleidung dadurch keinen Schaden. Da die Wäsche erneut erheblich an Wasser verliert, kann der Trocknungsprozess auf der Leine oder im Wäschetrockner erheblich verkürzt werden.
Putzen
Wer das erste Mal bewusst vor dem Putzmittelsortiment steht, der kann sich angesichts des Angebots schnell überfordert fühlen. Doch sinnvolles und effizientes Putzen ist auch ohne eine große Auswahl oder gar besonders teure Produkte möglich.
Grundsätzlich braucht jeder Haushalt folgendes Putz-Equipment:
- Putzlappen
- Putzmittel
- Wischmopp
- Eimer
- Staubwedel
- mehrfach verwendbare Handschuhe (zum Beispiel zum Reinigen des Abflusses)
- Staubsauger, alternativ Besen und Kehrblech
- alte Zahnbürste (bei unterschiedlichen Anwendungsbereichen lieber verschiedene)
Tipp 1: Putzlappen – Das Vier-Farben-System
Expertinnen und Experten raten Verbraucherinnen und Verbrauchern für ein gesundheitlich unbedenkliches Putzen verschiedenfarbige (Mikrofaser-) Lappen zu benutzen. So könnte die Einteilung aussehen:
- rot: ausschließlich für die Toilette, da sie ein besonders keimbelasteter Ort ist
- orange/gelb: alle anderen Armaturen im Bad (Waschbecken, Dusche und Co.)
- grün: alle Anwendungsbereiche in der Küche
- blau: für den Rest der Wohnung (Oberflächen, Möbel und Co.)
Tipp 2: Putzmittel
Laut der Verbraucherzentrale reichen vier Putzmittel für eine saubere Wohnung aus: neutraler Allzweckreiniger, Scheuerpulver, Essigreiniger oder Zitronensäure und Handspülmittel. Das Praktische ist, dass diese Putzprodukte oftmals sehr preiswert sind. Es müssen also keine Markenprodukte sein. Des Weiteren sind sie weniger bedenklich für die eigene Gesundheit oder die Umwelt.
In manchen Fällen müssen es aber doch mal stärkere Chemikalien sein, etwa wenn der Abfluss stark verstopft ist. Bei Rohrreiniger, Toilettenreiniger und Co. ist es dennoch ratsam, auf sensitive oder besonders umweltfreundliche Produkte zurückzugreifen.
Spülen
Nicht jeder Haushalt besitzt eine Spülmaschine. Manche müssen also per Hand abwaschen. Für beide Szenarien gibt es ebenfalls ein paar hilfreiche Tipps.
Mit Maschine spülen
- Maschine voll beladen
- Essensreste entfernen
- bei hartnäckigen Flecken mit der Hand vorspülen
- Spülmittel richtig dosieren (siehe Herstellerangaben)
- keine beschichteten oder empfindlichen Pfannen in die Spülmaschine, auch scharfe Messer werden dadurch schneller stumpf
Per Hand spülen
- Spülmittel verwenden, das hautverträglich und/oder sensitiv ist
- dreckiges Geschirr direkt abwaschen oder wenn das nicht geht, einweichen oder ausspülen
- ein wiederverwendbares Spültuch nehmen oder wenn Einweg, dann besonders pfleglich damit umgehen
- kein Öl oder Fett in den Ausguss, lieber mit Küchenrolle entfernen und dieses anschließend in den Restmüll werfen
- Geschirr abtropfen zu lassen ist hygienischer, als es abzutrocknen
- das Wasser nicht permanent laufen lassen
- mit den leicht verschmutzten Sachen anfangen, damit die dreckigeren währenddessen einweichen können
Übrigens: Die Spülmaschine verbraucht weniger Wasser und spart mehr Energie als der Abwasch per Hand. Und egal ob maschinell oder händisch, bei den verwendeten Reinigern ist es ratsam, auf Umweltsiegel zu achten.
Von Anna Scharpmann
Lies auch: