Zu langweilig, zu wenig Tiefe: „One of Six – Vertrauen“ überzeugt nicht
Flache Charaktere, kaum Spannung und eine oberflächliche Liebesbeziehung: „One of Six – Vertrauen“ ist die Fortsetzung von „One of Six– Verrat“ – und eine Enttäuschung, meint MADS-Autorin Tara.
Um eine Stelle im Social-Media-Management eines Luxus-Skihotels kämpfen Studentin Luca, College-Flirt Devan und weitere Mitbewerbenden. Das Auswahlverfahren im abgeschiedenen Resort entwickelt sich jedoch schnell zum Horrortrip – so weit das Setting der „One of Six“-Reihe von Autorin Kim Nina Ocker.
Zu Beginn des zweiten Teils scheint es nun so, als seien Luca, Devan und die anderen außer Gefahr: Der mutmaßliche Täter ist gefasst. Doch dem Frieden ist nicht zu trauen. Schon bald erkennt die Gruppe, dass die Polizei die falsche Person festgenommen hat. Luca und Devan kommen sich immer näher – während auch der Mörder ihnen immer näherkommt.
„One of Six – Vertrauen“: Flache Charaktere
Während der erste Band noch mit Spannung und guter Atmosphäre punkten konnte, kommen nun die Probleme zum Vorschein, die bereits im vorherigen Teil bestanden: flache Charaktere und eine oberflächliche Liebesbeziehung. Luca und Devan besitzen als Charaktere kaum Tiefe und werden dadurch austauschbar. Demzufolge fällt es schwer, sich mit den beiden zu identifizieren oder mit ihnen mitzufühlen. Auch benötigt das Buch viel Zeit, um überhaupt etwas Spannung aufkommen zu lassen: Die Handlung wiederholt sich oft, und es passiert nichts Unerwartetes. Gerade die erste Hälfte des Buches zieht sich enorm. Das wäre an sich nicht schlimm, wenn zumindest die Beziehung zwischen Luca und Devan interessant wäre. Da allerdings weder Handlung noch Figuren in „One of Six – Vertrauen“ überzeugen, bleibt eine langweilige Story zurück, die zumindest mit ihrer Auflösung noch etwas herausholen kann.
Von Tara Yakar
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