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Weggeworfene Lebensmittel: Hamburg will das „Containern“ erlauben

Weggeworfene Lebensmittel: Hamburg will das „Containern“ erlauben
Foto: Patrick Pleul/ZB/dpa

Wer weggeworfene Lebensmittel von Supermärkten aus Mülltonnen holt, macht sich strafbar. In Hamburg gibt es jetzt allerdings einen Vorstoß, das „Containern“ zu erlauben.


Wer weggeworfene Lebensmittel aus dem Abfall nimmt, sollte aus Sicht des Hamburger Justizsenators Till Steffen (Grüne) künftig nicht mehr bestraft werden. Steffen habe einen entsprechenden Antrag für die Konferenz der Justizminister der Bundesländer am Mittwoch und Donnerstag nächster Woche in Lübeck-Travemünde vorbereitet, um das sogenannte Containern zuzulassen, berichten „Neue Osnabrücker Zeitung“ und „Pinneberger Tageblatt“. Demnach soll der Bund aufgefordert werden, bei Lebensmitteln das Strafrecht zum Diebstahl zu ändern.

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Bisher gilt es als Diebstahl, wenn jemand Nahrungsmittel aus Müllcontainern holt, die Supermärkte und Fabriken wegen abgelaufener Mindesthaltbarkeitsdauer oder Druckstellen weggeworfen haben. Hamburgs Justizbehörde argumentiert laut Zeitungsbericht, es könne nicht sein, dass hierzulande tonnenweise noch genießbare Lebensmittel weggeworfen werden, andererseits aber diejenigen bestraft werden, die gegen Lebensmittelverschwendung aktiv sind. Containern betreiben sowohl Obdachlose als auch Aktivisten, die damit gegen die Verschwendung von Essbarem protestieren.

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Alternativ schlage Steffen vor, dem „Containern“ die Grundlage zu entziehen, indem für Supermärkte ein Wegwerfverbot geschaffen wird. Vorbild könne Frankreich sein, das 2016 ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung erlassen hat. Dort müssten Lebensmittelmärkte mit mehr als 400 Quadratmetern Ladenfläche unverkaufte Nahrungsmittel an gemeinnützige Organisationen verschenken.

Deutsche Privathaushalte produzieren nach Angaben der Bundesregierung jährlich rund 3,5 Millionen Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle. Insgesamt summieren sich die überflüssigen Abfälle sogar auf acht Millionen Tonnen. Das aus der Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Grünen-Anfrage im Jahr 2017 hervor.

Von RND/epd


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