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„Until Dawn“: Remake des Horror-Klassikers kann überzeugen

„Until Dawn“: Remake des Horror-Klassikers kann überzeugen
Foto: Playstation/Supermassive Games

2015 war das Horror-Spiel „Until Dawn“ ein voller Erfolg. Gute neun Jahre später ist nun das Remake erschienen und lässt die Geschichte in aufpolierter Grafik wieder aufleben. Obwohl es durchaus überzeugen kann, hat es hier und da auch einige Schwächen, meint MADS-Autor Tim.


Ein Jahr nach einem tragischen Unglück lädt Josh Washington (Rami Malek) seine Freunde erneut an den Ort des Geschehens, eine abgelegene Lodge seiner Familie, ein. Zusammen mit Sam (Hayden Panettiere), Michael (Brett Dalton) und dem Rest der Gruppe will er über die damaligen Vorkommnisse hinwegkommen – und die teils bröckelnden Beziehungen zwischen einigen Freunden wiederherstellen. Doch die Vergangenheit verfolgt die Gruppe noch immer. Außerdem scheint ein Straftäter entlassen worden zu sein, der den Washingtons bereits seit Jahren Drohungen schickt. Schnell eskaliert der Abend, und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit – bis zum Sonnenaufgang.

Spielende schlüpfen abwechselnd in die Rolle von jedem Mitglied der Freundesgruppe und nehmen mit den eigenen Entscheidungen maßgeblichen Anteil an dem Ausgang der Handlung und den Dynamiken innerhalb der Gruppe. Durch den Fund von Totems erhält man subtile Hinweise auf mögliche Gefahren und Einblicke in die Hintergründe des tragischen Zwischenfalls. Wer gut aufpasst, kann dafür sorgen, dass alle die Nacht überleben. Zwischen den Kapiteln besuchen Gamerinnen und Gamer den Psychologen Dr. Hill (Peter Stormare), doch nach einiger Zeit wird klar, dass auch bei den Besuchen etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Das Spiel mit Klischees

Die Handlung von „Until Dawn“ bedient nahezu jedes Klischee des Horror-Genres. Junge, gutaussehende Menschen wollen in einem abgelegenen Haus Party machen und werden im Laufe der Nacht zu den Gejagten. Doch genau damit spielt das Entwicklerstudio Supermassive Games: Es entstehen automatisch Erwartungen bei den Gamerinnen und Gamern – die im Laufe des Spiels jedoch komplett unterwandert werden. So entwickelt die Geschichte zwischendurch „Saw“-ähnliche Züge und mündet in einem packenden und überraschenden Finale.

„Until Dawn“: Was ist neu im Remake?

Obwohl das Original von 2015 immer noch ziemlich gut aussieht, ist das Remake ein klares Upgrade. Die Grafik ist deutlich verbessert, es gibt neue Dialoge, Szenen und Kamerawinkel, und auch der Soundtrack wurde überarbeitet. All das schafft ein besseres Spielerlebnis und macht die gruseligen Momente noch intensiver. Zusätzlich gibt es ein neues Ende, das Gamerinnen und Gamer mit den eigenen Entscheidungen herbeiführen können.

Es gibt jedoch auch einige Mängel: Die Steuerung der Charaktere ist oft sehr sperrig, außerdem ziehen sie ab und zu ohne Grund seltsame Grimassen. Trotzdem sorgen die Bugs im Großen und Ganzen nicht für eine Schmälerung des ansonsten sehr guten Spielerlebnisses – manchmal tragen sie sogar ungewollt dazu bei und lockern die Stimmung in gruseligen Momenten. Die PC-Version scheint jedoch stärkere Probleme zu haben, als die PS5-Version, wie viele Nutzende berichteten.

Für wen lohnt sich das Remake?

Vorweggenommen: Wer komplexe Charaktere und eine tiefgründige Story sucht, ist bei „Until Dawn“ falsch – daran ändert auch das Remake nichts. Wer auf Teenie-Drama und relativ seichten Horror steht, ist dagegen genau richtig. Doch hinter der anfangs klischeehaften Handlung steckt mehr, als zunächst anzunehmen ist. Wenn man das Spiel gründlich spielt und gut aufpasst, lässt sich sogar eine ausgeklügelte Hintergrundgeschichte aufdecken, die mehr bietet als das gezeigte Gameplay. Zudem ist das Spiel auch für Neulinge geeignet, da es außer guten Reflexen keine Gaming-Erfahrung voraussetzt. 70 Euro für ungefähr zehn Spielstunden sind jedoch eine relativ große Hürde. Es könnte sich also lohnen, auf ein Angebot zu warten – oder auf die Verfilmung des Spiels, die vor Kurzem abgedreht wurde.

Wann diese erscheinen wird, ist jedoch noch nicht klar, und auch über den bisherigen Cast des Films ist kaum etwas bekannt.


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